Barjátinskij
,
Alexander Iwanowitsch, Fürst, russ. Feldmarschall, Nachkomme der früher souveränen Fürsten von Tschernigow (1054–1246), die ihre Abstammung von den Rurikiden herleiten, wurde 1815 geboren und mit dem damaligen Thronfolger, spätern Kaiser Alexander II., erzogen, dessen Zuneigung er sich in hohem Grade zu erwerben wußte. Er trat früh als Offizier in das Gardehusarenregiment, machte 1835 als Freiwilliger einen Feldzug im Kaukasus mit und wurde in einem Gefecht verwundet.
Bald zum Obersten und kaiserl. Flügeladjutanten befördert, nahm er 1845 an dem Zuge nach Dargo teil, ward Commandeur des Jägerregiments Kabarda und 1848 Generalmajor. In den Feldzügen von 1850 und 1851 errang er bedeutende Vorteile über Schamyl, und nach seiner 1852 erfolgten Ernennung zum Generallieutenant und Chef des linken Flügels der Kaukasuslinie setzte er seine Unternehmungen mit Energie fort. Nach Ausbruch des Orientkrieges 1853 zum Generalstabschef der kaukas. Armee ernannt, kommandierte er unter Bebutow in der Schlacht von Kurjuk-Dere und trug sehr viel zum Siege bei. Er wurde 1856 zum General der Infanterie ernannt und kehrte darauf als Statthalter und Oberbefehlshaber der Armee nach dem Kaukasus zurück.
Nach drei beschwerlichen Feldzügen wurde auch Weden, die Hauptfestung Schamyls, von
General Jewdokimow erobert. Barjátinskij
stellte
sich hierauf persönlich an die
Spitze des Operationskorps gegen das Bergschloß Ghunib und stürmte dasselbe Schamyl
selbst fiel in die
Hände des Siegers, dem sich nun alle
Volker des östl.
Kaukasus und mehrere
Stämme des
Westens unterwarfen. In
Anerkennung solcher Erfolge ward Barjátinskij
zum Feldmarschall erhoben. Eine schwere
Krankheit nötigte ihn, 1862 seinen
Statthalterposten niederzulegen.
Seitdem lebte er meist auf
Reisen im
Auslande und auf seinen in
Polen gelegenen
Gütern, wo er bemüht war,
den hohen poln.
Adel mit dem russischen auszusöhnen und beide in einer gemeinsamen aristokratischen Partei zu verbinden.
Im Winter 1872–73 nahm Barjátinskij
teil an den
Arbeiten der
Kommission zur Reorganisation der
Armee und zur allgemeinen Wehrpflicht.
Er starb zu Genf.
[* 2] –
Vgl. Sissermann, Feldmarschall Fürst Barjátinskij
1815–79 (russisch, Mosk. 1889).