Barjatinskij
,
Alexander Iwanowitsch, Fürst, russ. Feldmarschall, Nachkomme eines hochansehnlichen Geschlechts, welches, von Rurik stammend, eine Zeitlang im Tschernigowschen Teilfürstentum herrschte, ward 1814 geboren und mit dem nachmaligen Kaiser Alexander II. erzogen. Als junger Offizier im Gardehusarenregiment ward er wegen eines Liebesverhältnisses mit einer Großfürstin in den Kaukasus versetzt. In fortwährenden Kämpfen stieg er rasch empor, erfocht 1850 und 1851 nicht unbedeutende Vorteile über Schamil und ward daher 1852 zum Generalleutnant und Chef des linken Flügels der Kaukasuslinie befördert.
Während der orientalischen Wirren war er Generalstabschef der kaukasischen
Armee und nahm unter
Bebutow an dem
Kampf von
Kurük-Dere
Anteil,
wo er viel zum
Sieg der
Russen beitrug. Nach
Alexanders II. Thronbesteigung nach
Petersburg
[* 3] berufen, begleitete
er den
Kaiser auf seiner
Reise nach der
Krim,
[* 4] wo dieser die Überzeugung von der
Notwendigkeit,
Frieden zu schließen, gewann.
Im
September 1856 kehrte Barjatinskij
sodann als Oberbefehlshaber der
Armee in den
Kaukasus zurück, um dessen Unterwerfung zu vollenden.
Nach drei beschwerlichen
Feldzügen wurde auch Weden, die Hauptfestung
Schamils, von dem
General
Jewdokimow
erobert, und Barjatinskij
selbst stürmte im
September 1859 das Bergschloß Ghunib.
Schamil fiel dem
Sieger in die
Hände, womit die Unterwerfung
der Bergvölker vollendet war. Diese Erfolge brachten Barjatinskij
die Feldmarschallswürde. Die noch folgenden
Aufstände konnte Barjatinskij
nicht
selbst unterdrücken, da er durch schwere
Krankheit genötigt wurde, in einem deutschen
Bad
[* 5]
Heilung zu suchen.
Im
Sommer 1862 kehrte er nach dem
Kaukasus zurück; allein unterwegs erkrankte er von neuem und lebte seitdem nach Niederlegung
seines Statthalterpostens meist im
Ausland. Er starb in Genf.
[* 6]