Männerstimme, welche der
Klangfarbe und dem
Umfang nach
zwischen
Baß und
Tenor steht. Ihr
Umfang ist vom großen A (oder G) bis zum eingestrichenen f
(Glucks
»Orestes« und
»Agamemnon«,
Mozarts
»Don Juan« und
»Figaro« u. a. gehören dieser Stimmart an). Man unterscheidet zwei Modifikationen
des Baritons: den Tenorbariton, an
Klang mehr dem
Tenor als dem
Baß verwandt und mit mehr
Höhe als Tiefe ausgestattet, und
den Baßbariton, welcher an
Klang und
Umfang dem
Baß näher steht. Vgl.
Baryton.
oder Baryton (Bardon, VioladiBardone), ein jetzt nicht mehr gebräuchliches, mit 7 Saiten bezogenes, der VioladiGamba ähnliches Saiteninstrument. Die 7 Saiten auf dem Griffbrette (mit der Stimmung H E A d f h e) wurden
mit dem Bogen
[* 3] gestrichen, die unter dem Griffbrette hinlaufenden 16 Drahtsaiten von dem Spieler nur mit der Spitze des Daumens
der linken Hand
[* 4] gerissen. Das Bariton, um 1700 erfunden, wurde später durch Lidl und Franz in Wien
[* 5] verbessert. Als
Komponist für
das Bariton ist J. Haydn zu erwähnen.
In der Vokalmusik heißt Bariton(Baritono,Bassetaille, Bastenor, Concordant) diejenige männliche Stimme, die nach Umfang und Klangcharakter
zwischen Baß und Tenor steht. Je nachdem ein Bariton mehr zur Höhe oder zur Tiefe neigt, unterscheidet man Tenor- oder Baßbariton.
Der Bariton stellt nicht nur in der Stimme, sondern schon im physischen Organ das musikalische Normalmaß des
männlichen Charakters dar, zu dem sich Baß (s. d.) und Tenor (s. d.) als ein Zuviel oder Zuwenig verhalten. Sein Umfang reicht
ungefähr vom großen A bis zum eingestrichenen g. Mit dem Aufhören der Kastraten (s. d.)
wurden die wichtigsten Partien in der Oper meist für diese Stimmlage geschrieben; in neuerer Zeit überwiegt
derTenor. – In der Militärmusik ist Bariton (Baritonhorn, Euphonium) ein (1843 von Sommer konstruiertes) Blechblasinstrument
mit weichem, vollem Ton.