Baring
(spr. beh-),
Sir
Francis,
Gründer des weltberühmten
Londoner Bankierhauses Baring
Brothers and
Co. (1770), ward zu
Exeter geboren, wohin sein
Vater
Johann Baring
aus
Bremen
[* 2] ausgewandert war. In
Handel und
Politik übte
er bei
Pitt und im
Parlament einen großen Einfluß aus; auf seinen Betrieb wurden die Privilegien der
Ostindischen
Kompanie,
in deren
Rat er saß, erneuert. Für die
Dienste,
[* 3] welche seine
Guineen dem
Staat in dem amerikanisch-französischen
Krieg leisteten, ernannte ihn
Georg III. 1793 zum
Baronet. Er starb Auch als Schriftsteller hat sich Baring
die
Anerkennung
der Zeitgenossen erworben; er schrieb: »The principle of the commutation act established by facts« (Lond.
1786);
»Observations on the establishment of the bank of England« (das. 1797) und »Observations on the publication of Walter Boyd on the influence of stoppage etc.« (das. 1801).
Sein ältester Sohn,
Thomas Baring
, geb. 1772, erbte 1810 den
Titel seines
Vaters, saß 1830 bis 1832 im
Unterhaus und starb Dessen
Bruder
Alexander,
Baron von
Ashburton, geb. 1774, ward mit dem jüngern
Bruder,
Henry,
Besitzer des
Bankier-
und Handelshauses. Bis 1835 leitete
Alexander Baring
das
Handelsgeschäft selbst, auch war er einer der
Direktoren der
Ostindischen
Kompanie und der
Bank von
England 1812 ins
Parlament gewählt, kam er 1818 auf den
Kongreß nach
Aachen
[* 4] und
negoziierte dort die große französische
Staatsanleihe. 1835 gaben beide
Brüder das
Geld- und
Handelsgeschäft auf, worauf
Alexander zum
Peer als
Baron von
Ashburton ernannt wurde. Durch sein »Inquiry into the causes and consequences
of the orders in council« (Lond. 1808) erwarb er sich einen ehrenvollen Platz unter den
Schriftstellern über Staatshaushaltung. 1842 gelang es ihm, in
Washington
[* 5] eine Grenzstreitigkeit zwischen
England und den
Vereinigten Staaten,
[* 6] welche sich auf das Gebiet von
Maine bezog, glücklich auszugleichen (Ashburtonscher
Vertrag). Er starb in
Longleath. Ihm folgte in der Peerswürde sein Sohn
William Bingham Baring
, geb. 1799, gest.
und auf diesen dessen
Bruder
Francis, geb. 1800, gest. worauf die Peerswürde auf
dessen ältesten Sohn,
Alexander
Hugh Baring
, geb. 1835, überging.
Von seinem
Vater
Thomas erbte die Baronetie
Sir
Francis
Thornhill Baring
, geb. 1796. Derselbe vertrat 1826-65 die Stadt
Portsmouth
[* 7] im
Parlament, war 1830-34
Lord des
Schatzes, dann Schatzsekretär und 1839-41 Schatzkanzler, später (1849-1852)
erster
Lord der
Admiralität. 1866 erhielt er die Peerswürde unter dem
Titel
Lord
Northbrook.
Bald darauf starb er,
worauf die Peerswürde auf seinen Sohn
Thomas
George Baring
überging (s.
Northbrook). Ein andrer Sohn von
Thomas Baring
, ebenfalls
Thomas Baring
, geb. 1800, beschäftigte sich vorzüglich mit großen Handelsunternehmungen,
durch die
er den
Ruf seines
Hauses erweiterte. 1835-37, dann 1844-73 saß er im
Parlament, war mehrmals
Gouverneur der
Bank von
England,
Präsident des
Londoner
Lloyd etc. Er starb