Barfĕrusch
oder
Balfrusch (eigentlich Bâlfurûsch,
d. i. Landungsmarkt), bedeutende Handelsstadt
in der pers.
Provinz
Masenderan, 13 km vom
Kaspischen
Meere entfernt, am schiffbaren Bawul, über den unweit Barferusch
eine schöne
Brücke
[* 2] führt, in einer sumpfigen ungesunden Gegend, von
Wald, Feldern, Gärten und Hecken umgeben, hat etwa 50000 E., gutgebaute
Häuser, breite und reinliche
Straßen, einen äußerst lebhaften Fremdenverkehr, 11 Karawanseraien, einen
1,5 km langen
Bazar mit Waren aller Art und Seidenzucht.
Neben einer Zuckerfabrik liegen die Trümmer des Lustschlosses
Bahr al-Arem
(Garten
[* 3] des Paradieses) aus des Schah
Abbas Zeit.
Das Wasser in Barferusch
ist nur aus Ziehbrunnen zu gewinnen und schmeckt salzig. Durch eine mit Gärten
und Zuckerpflanzungen bedeckte Gegend führt eine
Straße nach dem 20 km entfernten Hafenorte Meschid-i-Ser an der Mündung
des Bawul, wo mit
Rußland ein bedeutender, nur dem von
Rescht (s. d.) nachstehender Handelsverkehr stattfindet. Die Haupteinfuhr
der
Russen besteht in
Eisen
[* 4] und Kupfer;
[* 5] zur Ausfuhr kommen hauptsächlich
Baumwolle
[* 6] und getrocknete
Früchte. Mit
Teheran steht Barferusch
durch eine Gebirgsstraße über den Elburs in
Verbindung.