Barea
(amharisch, soviel wie Sklaven), ein kleiner, jetzt noch etwa 10–20000 Seelen starker, in dem
nördl.
Vorlande
Abessiniens um den Mogareb (einen südl. Zufluß des
Baraka) herum unter 16° nördl.
Br. und 37° östl. L.
von Greenwich ansässiger Volksstamm, der südlich an die Kunâma oder
Basen, nördlich an die
Beni-Amer angrenzt. Die Barea
haben
eine stark gebogene
Nase,
[* 2] einen großen Mund ohne aufgeworfene Lippen und bisweilen ans
Rote grenzende
Haarfarbe. Obwohl schwarz oder wenigstens dunkelfarbig, sind sie keine
Neger, aber auch keine Semiten, sondern wie die Kunâma
wahrscheinlich Reste einer Urbevölkerung, die von den abessin. Semiten nordwärts gedrängt
wurde, zum
Teil äußerlich zum
Islam bekehrt, mit rein demokratischer
Verfassung und höchst merkwürdigen Rechtsbräuchen
und
Sitten, von denen zuerst W.
Munzinger in seinen «Ostafrik.
Studien» (Schaffh. 1864; 2. Aufl., ebd. 1883)
eine sehr interessante
Beschreibung gegeben hat. Feldbau treibend und friedlich, verstehen sie gleichwohl sehr gut den räuberischen
Beni-Amer ihre Plünderungszüge mit gleicher Münze zu vergelten. Der Hauptmarkt
Mogelo liegt im
Thal
[* 3]
Amida.