Bardowiek
,
Marktflecken im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis
Lüneburg,
[* 2] an der
Ilmenau und der
Hannover-Harburger
Eisenbahn, mit einer großen
Domkirche im gotischen
Stil und (1880) 1700 Einw., die Gemüsebau
und Sämereihandel
treiben. - Bardowiek
, dessen
Name an den alten Bardengau erinnert, war schon zu
Karls d. Gr. Zeit, der hier eine
Kirche erbaute, ein wichtiger Platz für den Grenzhandel nach dem Slawenland. Bischofsitz ist es nie gewesen, doch bestand
daselbst ein
Dom- und Kollegiatstift.
Unter Otto d. Gr. kam an das Haus der Billunger; als es jedoch unter Herzog Bernhard von Sachsen [* 3] seinem alten Herrn, dem aus der Verbannung zurückkehrenden Heinrich dem Löwen, [* 4] 1189 die Thore verschloß, ward die Stadt 29. Okt. erstürmt und völlig zerstört; nur Dom und Stift blieben als Überreste ihrer vormaligen Größe stehen. Auf den Dom setzte Heinrich die noch vorhandene Inschrift: »Vestigium leonis« (»Spur des Löwen«). 1529 wurde daselbst der protestantische Gottesdienst eingeführt, doch nahm das Stift erst 1543 die evangelische Lehre [* 5] an.