Barbié
du Bocage (spr. -bjeh du bockahsch), Jean Denis, franz. Geograph, geb. zu Paris, Schüler des Collège Mazarin und d'Anvilles, wurde 1780 als Geograph beim Ministerium des Auswärtigen, 1785 beim königlichen Medaillenkabinett angestellt und 1792 Aufseher der Kartensammlung bei der königlichen Bibliothek. 1793 eingekerkert, ward er durch die Entschlossenheit seiner Gattin befreit. Seit 1806 Mitglied des Instituts, seit 1809 Professor am Collège de France zu Paris, starb er daselbst Seinen Ruhm begründete er durch seinen »Atlas pour le voyage du jeune Anacharsis« (Par. 1788-89, neue Ausg. 1799),
dem andre Kartenwerke, z. B. über den Rückzug der Zehntausend für Fortias »Mélanges de géographie«, für Sainte-Croix' »Examen des historiens d'Alexandre« u. a., folgten. - Sein älterer Sohn, Jean Guillaume, geb. 1793, Chef des topographischen Büreaus und Professor bei der Fakultät der Wissenschaften zu Paris, gest. 1843, ist ebenfalls durch mehrere Abhandlungen und Karten als tüchtiger Geograph bekannt. Der jüngere, Alexandre Frédéric, geb. 1797, Verfasser des »Traité de géographie général« (Par. 1832) und des »Dictionnaire géographique de la Bible« (das. 1834), starb als Professor der Geographie an der Faculté des lettres in Paris. Der Sohn des letztern, Victor Amédée, geb. 1832, ist Sekretär der Geographischen Gesellschaft zu Paris, auch als Fachschriftsteller bekannt.