Barbes
^[richtig: Barbès]
(spr. -bäh oder -bäs),
Armand, franz.
Revolutionär, geb. zu
Pointe à Pitre
auf der
Insel
Guadeloupe, studierte in
Paris
[* 2] seit 1830 die
Rechte, ward Mitglied der radikalen
Société des
droits de l'homme et du citoyen und mit
Blanqui
Führer der
Société des saisons.
Schon 1834 und 1836 als revolutionärer
Agitator
verfolgt, jedoch amnestiert, stellte er sich an die
Spitze jenes tollkühnen Aufstandsversuchs, der in
Paris stattfand,
wurde verwundet, ergriffen und von der Pairskammer zum
Tod verurteilt. Zu lebenslänglicher
Detention begnadigt,
ward er durch die
Februarrevolution von 1848 frei und als alter
Republikaner von der provisorischen
Regierung zum
Gouverneur
des
Luxembourg und zum Obersten der 12.
Legion der
Pariser
Nationalgarde ernannt und im
Departement
Aude zum Abgeordneten der konstituierenden
Nationalversammlung gewählt.
Bei dem
Attentat vom schlug er sich wieder zu seinen frühern Parteigenossen, ward ergriffen
und in dem Staatsprozeß von
Bourges zu lebenslänglicher
Deportation verurteilt, die aber in lebenslängliche Einkerkerung
verwandelt ward. Er saß nun in einem unterirdischen Gefängnis auf
Belle-Isle bis 1854, wo
Ludwig
Napoleon seine
Freilassung
verfügte. Barbes
wollte jedoch aus der kaiserlichen
Hand
[* 3] keine
Begnadigung annehmen und kam nur nach
Paris,
um gegen seine
Freilassung zu protestieren und sich dem
Gericht zur
Verfügung zu stellen. Da dieses keine
Notiz von ihm nahm,
ging er nach
Holland und begab sich dann nach
Barcelona
[* 4] in
Spanien,
[* 5] ward aber im Mai 1856 hier ausgewiesen
und nahm seinen Aufenthalt in
Cadiz,
[* 6] dann wieder im
Haag,
[* 7] wo er starb.