(BarbusCuv.), Fischgattung aus der
Ordnung der
Edelfische und der
Familie der
Karpfen (Cyprinoidei),
Fische
[* 3] mit gestrecktem,
mehr oder minder spindelförmigem
Körper, kurzer
After- und Rückenflosse, welch letztere mit einem starken Knochenstrahl
beginnt, gabeliger Schwanzflosse, lang vorgestreckter Schnauze, vier Bartfäden an der obern
Kinnlade
des unterständigen
Mauls und drei
Reihen kegelförmiger, nach hinten hakig umgebogener
Zähne,
[* 4] von denen je die beiden hintern
löffelförmig ausgehöhlt sind.
Die gemeine Barbe (Barbe fluviatilisAgass.), bis 70
cm lang und 5, ausnahmsweise 12 kg schwer, ist auf dem
Rücken
grün, an den Seiten heller, am
Bauch
[* 5] grünlichweiß, mit bläulicher Rückenflosse, gleichfarbiger, schwärzlich gesäumter
Afterflosse und rötlichen
Brust- und Bauchflossen, ist in
Flüssen Mitteleuropas sehr häufig, liebt vornehmlich klare Gewässer
mit steinigem
Boden, hält sich hier zwischen
Wasserpflanzen,
[* 6] im
Winter unter
Steinen oder in Höhlungen in der Tiefe,
vergräbt sich auch wohl haufenweise am Uferrand, ist besonders nachts sehr lebendig und nährt sich von kleinen
Fischen,
Gewürm,
Aas,
Kot und
Wasserpflanzen.
Die Barben laichen im dritten Jahr im
Mai und Juni auf
Steinen, gehen dabei in
Zügen von 100
Stück und mehr gegen den
Strom
und schnellen gern aus dem
Wasser heraus. Zu dieser Zeit werden sie sehr häufig gefangen und zum Teil
als Viehfutter verkauft. Sie ziehen sehr gern den Flachsrösten nach, besonders in der
Weser, und werden daselbst fett und
schmackhaft. Die Barbe eignet sich gut für
Teichwirtschaft, weil sie die trägern
Karpfen in
Bewegung bringt;
auch in Aquarien hält sie sich. Das
Fleisch ist schmackhaft, der
Rogen aber verursacht leicht
Erbrechen und
Durchfall. Die Barbe kam
schon bei den alten Griechen und
Römern häufig auf die Tafel.
(spr. barb),Insel im franz.
DepartementRhône, in der
Saône, 3 km von
Lyon,
[* 7] in höchst malerischer
Lage, 565 m lang und 125 m breit, Lieblingsausflug der
Lyoner. Auf dem hohen Nordende stehen zwischen wilden Felsenmassen und
Gebüsch die verfallenen
Mauern einer alten
Burg, an der Südseite ein altertümlicher
Turm.
[* 8]
Schon im 2. Jahrh. flüchteten sich
die
Christen vor Antonins Verfolgung auf die Felseninsel, die sie wegen ihres wilden Aussehens
Barbara
nannten, woraus später Barbe wurde. Darauf entstand daselbst ein
Kloster.
Karl d. Gr., dem die
Insel gefiel, ließ für sich die
erwähnte
Burg erbauen und die erste
Bibliothek darin anlegen, welche später als Librairie de
Charlemagne in
Frankreich berühmt
war. Die
Bibliothek sowie die
Abtei selbst wurden 1562 von den Calvinisten verbrannt. Bis zur
Revolution
waren noch einige Gebäude der
Abtei übrig.
Streif von Spitzen in Frauenhauben, Frauenhüten u. dgl., auch Halsschmuck
[* 13] für Frauen.
- In der Kupferstecherkunst der unebene Rand (Grat), der durch die Arbeit mit dem Stichel und der Nadel
entsteht und durch das Schabeisen weggenommen werden muß.
(Barbus), Gattung der Schlundblasenfische aus der Familie der Karpfen (s. d.), die
durch zwei bis vier Bartfäden am Oberkiefer und die fast gleichlange, wenig ausgedehnte Rücken- und Afterflosse gekennzeichnet
ist, von denen die erstere mit einem starken, am Hintergrunde gezähnten vordern Stachelstrahl versehen ist. Die Schlundzähne
sind kegelförmig am Ende gekrümmt und stehen in drei Reihen; die Schwimmblase ist groß und geteilt.
Von dieser Gattung finden sich an 200 Arten in den heißen und gemäßigten Teilen der Alten Welt, die meisten in Indien, dagegen
kommt in Deutschland,
[* 14] Frankreich und England nur eine Art derselben vor, die Flußbarbe (BarbusfluviatilisAgass.; Barbusvulgaris
Flem., s. Tafel: Fische I,
[* 12]
Fig. 8), die in den meisten steinigen Flüssen des mittlern Europas als vorwiegend
nächtlicher Grundfisch lebt und sich durch den vorstehenden Oberkiefer und wulstige Lippen auszeichnet.
Ihr Körper ist schmal, gestreckt, olivengrün, an den Seiten grüngelb, die Seitenlinie schwarz punktiert, der Schwanz gabelig.
Sie wird 40-70 cm lang und 1-12, ja 24 Pfd. schwer, wächst schnell, wird im
dritten Jahr fortpflanzungsfähig und laicht im Mai und Juni. In schlammigen, ganz offenen Teichen gedeiht sie nicht. Sie gräbt
sich gern in den Boden ein und lebt in Haufen gesellig. Um sie an der Angel zu fangen, wird sie mit Würmern oder sehr kleinen
Fischchen geködert; wo sie, wie z. B. im Oberrhein, sehr häufig ist,
fängt man sie mit Netzen. Ihr Fleisch ist weiß, weich, aber voller Gräten und nicht eben geschätzt, gilt aber für leicht
verdaulich. Die schmackhaftesten Barbe soll die Weser liefern. Der Rogen ist, wenigstens zu gewissen Zeiten, schädlich, indem
er die sog. Barbencholera (s. Fischgift) hervorruft. Über dieMeerbarben s. d.
(spr. barb; aus dem lat. Barbera), Felseninsel in der Saône, im franz. Depart.
Rhône, 3 km nördlich von Lyon und Lieblingsaufenthalt der Bewohner dieser Stadt, ist 560 m lang und 125 m breit, trägt
zwischen wilden Felsenmassen die Ruinen einer Burg mit altem Turme, die Karl d. Gr. für sich bauen ließ.
Er legte darin die erste, später als Librairie de Charlemagne sehr berühmte Bibliothek an. Auf der Insel befand sich auch eine
Abtei, die, ebenso wie die Bibliothek, 1562 von den. Calvinisten verbrannt wurde.