Barbauld
(spr. -boh),
Anna Letitia, geborene
Aikin, engl. Schriftstellerin, geb. zu Kibworth-Harcourt
in
Leicester,
[* 3] veröffentlichte (Lond. 1773) stark religiös gefärbte
«Poems», die viel Beifall fanden, ebenso wie die mit
ihrem
Bruder verfaßten «Miscellaneous pieces in prose» (ebd. 1773). 1774 heiratete
sie Rochemont Barbauld
, Dissentergeistlichen zu
Palgrave in
Suffolk, und begründete mit ihm eine Pensionsschule,
was sie zur Herausgabe zahlreicher
Jugendschriften führte, So verfaßte sie 1775 «Devotional pieces»
aus
Stoffen der Psalmen und des
Buches
Hiob, dann «Hymns in prose for children», in England oft gedruckt,
auch viel übersetzt (z. B. italienisch, Lond. 1830;
spanisch, ebd. 1827; französisch, ebd. 1828; deutsch von Jolowicz, Bromb. 1869); hierauf «Early
lessons». Sie starb Erwähnung verdienen noch die poet.
Epistel an Wilberforce «On the rejection of the bill for
abolishing the slave-trade» (Lond. 1791) und die polit.
Ode «Eighteen hundred and eleven» (ebd. 1811). Sie veröffentlichte den ausgewählten Briefwechsel Richardsons (1804) mit einer Biographie und eine Ausgabe der «British novelist» (50 Bde., Lond. 1810). Ihren poet. Schöpfungen fehlen Gedankentiefe und Kraft [* 4] des Ausdrucks, aber sie sind einfach empfunden und nicht ohne Schwung. Ihr Leben beschrieb ihre Nichte Lucy Aikin (s. d.),
die auch 1826 aus dem Nachlaß
«A legacy for young ladies» drucken ließ, in der Gesamtausgabe der «Poetical
works, correspondence and other prose pieces of A. L. Barbauld
» (2 Bde.,
Lond. 1825); eine Auswahl ihrer
Schriften erschien als «The female speaker» (ebd. 1811).
Vgl. Le
[* 5]
Breton, Memoir of
Mrs. Barbauld
, including letters and notices of her family and friends (Lond.
1874);
Ellis, Life and Letters of
Anna Letitia Barbauld
(1874);
Murch, Mrs. and her contemporaries (Lond. 1877);
Mrs. Ritchie, A book of Sibyls, I (ebd.1883).