Barbār
(griech.), bei den Griechen ursprünglich jeder nicht griechisch
Redende, also
Ausländer.
Platon teilte das
ganze Menschengeschlecht in zwei ungleiche Hälften, in Barbaren
und
Hellenen; seit den
Perserkriegen erhielt dann das
Wort
einen verächtlichen Nebenbegriff, den des Unfreien und Knechtischen, des
Feigen, Rohen und
Grausamen, und es hießen von da
an vorzugsweise die
Perser selbst Barbaren.
Als
griechische Sprache und
Bildung bei den
Römern Eingang fanden,
ward auch von ihnen der
Name Barbaren
auf die nicht zur römischen und griechischen
Welt gehörigen
Völker angewendet, und
insbesondere wurden die
Germanen damit bezeichnet, da diese am hartnäckigsten den römischen Einflüssen
¶
mehr
widerstanden. Mit besonderer Rücksicht auf die Sprache
[* 3] gebrauchte man das Wort barbarisch
auch von allem Fehlerhaften im mündlichen
und schriftlichen Ausdruck, und diesen Sinn neben der Bedeutung von Roheit und Grausamkeit hat das Wort bis heute bewahrt (s.
Barbarismus).
Vgl. Roth, Über Sinn und Gebrauch des Worts Barbar
(Nürnb. 1843).