Baraba
oder Barabinsche Steppe, eine große niedrige Steppe im westl. Sibirien, zwischen Irtysch und Ob und 52 und 56° nördl. Br. Im weitern Sinne wird dazu zuweilen auch die Wasjuganische Ebene gerechnet, ein waldiger und sumpfiger Landstrich nördlich von der Wasserscheide zwischen Om und Ob, mit spärlicher, aus Ostjaken und Tungusen bestehender Bevölkerung. [* 3] Richtiger aber ist die Beschränkung auf die in engerm Sinne (von 53½ bis 56° nördl. Br.) und deren südl. Teil, die Kulundinsche Steppe.
Sie heißt auch die
Birkensteppe, wegen ihrer zahlreichen Birkenwälder, die mit
Sümpfen und Seen abwechseln. Von den letztern
ist der größte der
Tschany (3611,8 qkm). Der
Boden ist völlig flach und steinlos, die Höhe über dem
Meeresspiegel nur 84 m (bei
Omsk) bis 110 m (bei
Kainsk). Die fortschreitende Austrocknung der Seen und ihre Umwandlung in
Salzseen weisen darauf hin, daß die Baraba
früher ein
Binnensee gewesen ist. Die Besiedelung der Baraba
begann 1730 mit russ. Verbannten
und Deserteuren, deren Nachkommen einen ergiebigen
Ackerbau und Viehzucht
[* 4] betreiben. Doch ist
das Klima
ungesund, häufig tritt die sibir.
Pest auf, und im
Sommer bilden Mücken und
Bremsen
[* 5] eine große Plage. Die ursprünglichen
Bewohner der Baraba
heißen
Barabiner (s. d.).
Vgl. Middendorff, Die (in den «Denkschriften der Petersburger Akademie», 1871).