Banz
,
Schloß nebst Herrschaft im Bezirksamt Staffelstein des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, 7 km südwestlich von Lichtenfels, in freundlicher, durch Anlagen verschönerter Gegend am Main, war ursprünglich eine Benediktinerabtei, die, 1096 gestiftet, sich seit dem 12. Jahrh. unter fortwährenden Streitigkeiten mit ihren Schutzvögten und Lehnsherren (Bamberger Hochstift) allmählich hob und im 14. Jahrh, unter Abt Konrad III. von Redwitz zur Blüte [* 2] gelangte.
Durch den 1529 gewählten
Abt
Alexander von Rotenhan wurde die
Bibliothek und eine gelehrte Schule begründet.
Nach seinem
Tode erfolgte jedoch eine gänzliche
Auflösung, indem die Mehrzahl der
Konventualen sich der
Reformation zuwendete,
bis die
Abtei unter Joh.
Burchard 1575 sowie unter seinem Nachfolger
Thomas
Bach wieder aufblühte. Der Dreißigjährige
Krieg
zerstörte alles von neuem. Von den spätern
Äbten stellte
Gregor
Stumm die
Bibliothek wieder her und begründete
ein Münz-, Kunst- und Naturalienkabinett. 1802 wurde das
Stift aufgehoben. Die
Bibliothek kam nach
Bamberg,
[* 3] das Münzkabinett
nach
München;
[* 4] das Naturalienkabinett mit Versteinerungen aus dem Lias der Umgegend verblieb zu Banz.
Die
Abtei, das schönste
der fränk. Schlösser, kaufte
Herzog Wilhelm von
Bayern,
[* 5] der die Besitzung zu seiner Sommerresidenz wählte
und 1837 auf seinen Enkel, den
Herzog Maximilian, vererbte. Am andern Ufer des Mains ist der Wallfahrtsort
Vierzehnheiligen
(s. d.).
Geschichte der Benediktinerabtei Banz
(Nürnb. 1803);
Österreicher, Geschichte der Herrschaft Banz
(Bamb.
1833); Theodori, Geschichte und
Beschreibung des Schlosses Banz
(2. Aufl.,
Münch. 1857).