Banville
(spr. bangwil), Théodore Faullain de, franz. Dichter, geb. zu Moulins, gest. zu Paris, [* 2] machte sich zuerst durch die Gedichtsammlungen «Les Caryatides» (1842) und «Les Stalactites» (1846) bekannt, denen er 1857 unter dem Pseudonym Bracquemon die parodierenden «Odes funambulesques» folgen ließ, die viel Beifall fanden, ferner «Trente-six ballades joyeuses» (1873) u. a. Seine «Poésies complètes» erschienen 1878-79 (3 Bde., Paris).
Auch versuchte er sich als Dramatiker; aber seine kleinen Lustspiele «Le [* 3] feuilleton d'Aristophane», «Le beau Léandre» (1856),
«Diane au bois» (1864),
«Les fourberies de Nérine» (1864),
«La pomme» (1865),
«Gringoire» (1866) u. s. w. machten ebensowenig Glück wie die jüngsten, «Socrate et sa femme» und «Le baiser». Gesammelt sind B.s Bühnenwerke bis auf das erste, die von Adam komponierte Tanzoper «Les Nations» (1851),
als «Comédiens» (1879). B.s Talent für Prosadarstellung bezeugen die humoristischen und sein ausgeführten kleinen Romane und Novellen: «Les pauvres saltimbanques» (1853),
«Le vie d'une comédienne» (1855),
«Esquisses parisiennes» (1859; neue Ausg. als «Les Parisiens de Paris» 1866),
«Camées parisiens» (3 Bde., 1866-73),
«Contes pour les femmes» (1881),
«Contes féeriques» (1882),
«Contes héroiques» (1884),
«Scènes de la vie» (1888),
«Les belles poupées» (1888),
«L'áme de Paris» (1890),
«Sonnailles et clochettes» (1890),
«Marcelle Rabe» (1891),
die dramat. Feuilletons im «Pouvoir» (1850-52),
im «Boulevard» (1860-61),
im «National» (1869-78). Banville
stand an der
Spitze der formalistischen «Phantasisten», die im Gegensatz zu den
«Realisten» auf Schönheit,
Glanz und Neuheit des
Ausdrucks hinarbeiten. In «Petit traité de poésie francaise»
(1872; neue Ausg. 1881) hebt er daher mit
Nachdruck die Wichtigkeit sorgfältiger Behandlung der Reim- und Verskunst hervor.
Litterargeschichtlich anziehend sind
«Mes souvenirs» (1882).