Zur Erzielung komplizierter und schwer nachahmbarer Druckerzeugnisse, wie
Banknoten,
Aktien etc., werden
in der
Regel zuerst künstliche Unterdrucke angewandt, die teils auf typo- oder lithographischem Weg,
teils durch Guillochierung oder Gravierung hergestellt werden; diesen folgen
Überdrucke auf der Buchdruck- oder Kupferdruckpresse,
häufig in mehreren
Farben, und schließlich werden auch dann und wann noch über die bis zur Numerierung fertigen
Banknoten
etc. sogen. Sicherheitsdrucke von durchscheinender, auf den fertigen
Erzeugnissen nicht wahrnehmbarer
Farbe gemacht, um deren photographische
Nachbildung zu verhüten.
In den
bedeutendern
Staaten sind eigne Staatsdruckereien eingerichtet worden, denen die Herstellung der
Banknoten etc. zufällt; doch
wird die Banknotenbranche auch von größern Privatgeschäften mit Erfolg kultiviert.
Die ältern Banknoten, seit der Mitte des 17. bis gegen Ende des 18. Jahrh., wurden durchschnittlich
in einfachem Buchdruck ausgeführt. Die Wasserzeichen des verwendeten Papiers, die eigenhändigen Unterschriften der Bankbeamten,
Siegel (Papier- und Oblatenpressen, aber auch in Lack) und später kunstvolle Trockenstempel boten
anfangs hinreichende Garantie gegen Nachahmung. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrh, wurde mehr und mehr der Kupferstich
für Wertpapiere angewendet, sehr zum Besten ihres künstlerischen Aussehens, aber ohne viel Erfolg gegen Fälschung. Im 19. Jahrh,
erschwerte es die Lithographie und später die Photographie den offiziellen Banknotendruckereien, ihre
Fabrikate gegen Kopierungen zu schützen.
Heutzutage sucht man sich vor Nachahmungen hauptsächlich durch möglichst verwickelte mechan.
Operationen, nebenher durch künstlerisch ausgeführte Darstellungen zu schützen. Die mechan. Proceduren bestehen in farbigen
Unter- und Überdrucken, diese häufig in besonderer chem. Mischung, welche, dem Auge
[* 2] unerkennbar, bei der photogr. Reproduktion
grell und störend hervortritt, in der Anwendung äußerst genau arbeitender Relief und Guillochier-Maschinen (s.
Guillochieren),
[* 3] in dem Zusammenwirken des Kupfer- und Buchdrucks und in der Verwendung eigenartig hergestellter Papiere,
deren raffinierte Musterung lediglich Zufälligkeiten zu zeigen scheint, während eine Nachahmung,
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wenigstens dem Eingeweihten, sofort auffällig ist. Allein bei der jetzigen Verbreitung der Kenntnisse und Fertigkeiten der
Chemie und Photographie bieten alle diese Vorsichtsmaßregeln noch immer keinen unbedingten Schutz gegen Fälschung, wie das
Schicksal der russ. und nordamerik. Banknoten beweist. Andererseits hat dies fast alle Staatsdruckereien zu außerordentlich
hoher Kunstentwicklung genötigt. Außer der jetzt an der Spitze stehenden Reichsdruckerei in Berlin
[* 5] seien
ihrer vorzüglichen Leistungen wegen noch die AmericanBankNotes Company in Neuyork
[* 6] und die renommierten Firmen Banknotendruck Dondorf
in Frankfurt
[* 7] a. M. (Filiale in Jedo) und Giesecke & Devrient in Leipzig
[* 8] genannt.