befestigte Kreisstadt in
Bosnien
[* 2]
(Kreis
[* 3] Banjaluka),
Station der Militärbahn
Novi-Banjaluka, am
Wrbas, in frischem
Wald- und
Wiesenland, ist die schönste Stadt
Bosniens, ungemein weitläufig gebaut und mißt längs des breiten, aber seichten
Flusses
fast 6 km. hat 1
Schloß, 1
Citadelle, 44
Moscheen (darunter die große und prächtige Ferhad-Moschee), 2 alte
Römerbäder und (1879) 9560 Einw. (darunter 6474 Mohammedaner).
Es ist Sitz eines Platzkommandos und Kreisgerichts.
1) Kreis in Bosnien, hat 8497,82 qkm und (1885) 265456 E., darunter 60065 Mohammedaner, 158800
Orientalisch-Orthodoxe, 45818 Römisch-Katholische und 667 Israeliten und zerfällt in die 8 BezirkeBanjaluka (62723 E.), Bosnisch-Gradiska
(29962 E.), Bosnisch-Kostajnica (36105 E.), Dervent (43970 E.), Prjedor (31783 E.), Prnjavor (24406 E.), Tesanj (36497 E.)
und Kotor Varos. Der KreisBanjaluka zählt 7 Städte, 6 Märkte und 601 Dörfer. - 2) Hauptstadt des Kreises
und Bezirks in 176 m Höhe, am Fuße des Ponir, links am schiffbaren Vrbas, an der k. und k. Militärbahn Banjaluka-Dobrlin (101,5
km), ist Sitz einer Genie-Direktion, eines Platzkommandos, einer Flügelstation des Gendarmeriekorps und des Stabes der 40. Infanteriebrigade,
hat (1885) 11357 E., darunter 6879 Mohammedaner, 2234 Orientalisch-Orthodoxe, 1887 Katholiken und 327 Israeliten,
in Garnison das 1. Bataillon des 86. ungar. Infanterieregiments «General der KavallerieFreiherr von Szveteney-Ohay», das 6. bosnische
Infanteriebataillon, die 5. Eskadron des 14. ungar. Husarenregiments «Wladimir,
Großfürst von Rußland» und eine Gebirgsbatterie; ferner 45 Moscheen, darunter die Ferhadia Dschamia, die schönste
Bosniens, eine Citadelle, berühmte warme Bäder (Banja), röm. Altertümer, Pulver- und Tuchfabrikation. Die Bewohner treiben
Handel mit Tabak,
[* 7] Getreide,
[* 8] Pferden und Schweinen. In der Nähe wird Silber gefunden und sind mehrereBerg- und Hüttenwerke
im
Gang.
[* 9] Bei Banjaluka befindet sich ein 1868 von Deutschen Ordensbrüdern gegründetes Trappistenkloster, ferner die neuen
Ansiedelungen Windthorst (802 E.) und Maglaj, erstere aus Rheinländern, letztere aus Südtirolern bestehend. Südlich von
Banjaluka bei Dolnj Seher heiße Quellen. - Die Stadt, lange Zeit der Sitz des Paschas von Bosnien, wurde durch die Kaiserlichen
unter Markgraf Ludwig von Baden,
[* 10] jedoch nur für kurze Zeit, erobert. Dagegen erlitten dieselben hier eine
Niederlage unter Prinz Joseph von Hildburghausen, der die Festung
[* 11] seit dem 23. Juli belagert hatte. Bei der BesetzungBosniens durch
die Österreicher (s. Bosnien) fand bei Banjaluka ein größeres Gefecht statt, in dem die von überlegenen Insurgentenmassen
angegriffene österr. Besatzung durch das rechtzeitige Eintreffen von Verstärkung
[* 12] aus Altgradiska den
Sieg davon trug.