Titel
Banjaluka
oder Benaluka.
1)
Kreis
[* 3] in
Bosnien,
[* 4] hat 8497,82 qkm und (1885) 265456 E., darunter 60065 Mohammedaner, 158800
Orientalisch-Orthodoxe, 45818
Römisch-Katholische und 667 Israeliten und zerfällt in die 8
Bezirke Banjaluka
(62723 E.),
Bosnisch-Gradiska
(29962 E.), Bosnisch-Kostajnica (36105 E.),
Dervent (43970 E.), Prjedor (31783 E.), Prnjavor (24406 E.),
Tesanj (36497 E.)
und Kotor Varos. Der
Kreis Banjaluka
zählt 7
Städte, 6 Märkte und 601 Dörfer. - 2) Hauptstadt des Kreises
und
Bezirks in 176 m Höhe, am Fuße des Ponir, links am schiffbaren Vrbas, an der
k. und k. Militärbahn Banjaluka
-Dobrlin (101,5
km), ist Sitz einer
Genie-Direktion, eines Platzkommandos, einer Flügelstation des Gendarmeriekorps und des
Stabes der 40. Infanteriebrigade,
hat (1885) 11357 E., darunter 6879 Mohammedaner, 2234
Orientalisch-Orthodoxe, 1887 Katholiken und 327 Israeliten,
in Garnison das 1.
Bataillon des 86. ungar. Infanterieregiments
«General der
Kavallerie
Freiherr von Szveteney-Ohay», das 6. bosnische
Infanteriebataillon, die 5. Eskadron des 14. ungar. Husarenregiments «Wladimir,
Großfürst von
Rußland» und eine Gebirgsbatterie; ferner 45 Moscheen, darunter die Ferhadia Dschamia, die schönste
Bosniens, eine Citadelle, berühmte warme
Bäder
(Banja), röm.
Altertümer, Pulver- und
Tuchfabrikation. Die Bewohner treiben
Handel mit
Tabak,
[* 5] Getreide,
[* 6]
Pferden und Schweinen. In der Nähe wird
Silber gefunden und sind mehrere
Berg- und
Hüttenwerke
im
Gang.
[* 7] Bei Banjaluka
befindet sich ein 1868 von
Deutschen Ordensbrüdern gegründetes Trappistenkloster, ferner die neuen
Ansiedelungen Windthorst (802 E.) und Maglaj, erstere aus Rheinländern, letztere aus
Südtirolern bestehend. Südlich von
Banjaluka
bei Dolnj
Seher heiße
Quellen. - Die Stadt, lange Zeit der Sitz des Paschas von
Bosnien, wurde durch die Kaiserlichen
unter Markgraf
Ludwig von
Baden,
[* 8] jedoch
nur für kurze Zeit, erobert. Dagegen erlitten dieselben hier eine
Niederlage unter Prinz
Joseph von
Hildburghausen,
[* 9] der die Festung
[* 10] seit dem 23. Juli belagert hatte. Bei der
Besetzung
Bosniens durch
die
Österreicher (s.
Bosnien) fand bei Banjaluka
ein größeres
Gefecht statt, in dem die von überlegenen Insurgentenmassen
angegriffene österr.
Besatzung durch das rechtzeitige Eintreffen von Verstärkung
[* 11] aus Altgradiska den
Sieg davon trug.