Bang
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Hermann Joachim, dän. Schriftsteller, geb. auf Seeland, bezog die Kopenhagener Universität zum Studium der Rechtswissenschaft, widmete sich aber, nachdem sein Wunsch, die Bühne zu betreten, gescheitert war, der Litteratur, ward Feuilletonist mehrerer dänischer und norwegischer Zeitungen und Korrespondent derselben im Ausland. Wegen eines seiner Berichte ward er aus Berlin [* 2] ausgewiesen, ohne sich dadurch in seinem ziemlich unruhigen Reiseleben beirren zu lassen.
Von seinen feuilletonistischen Arbeiten wurde eine Anzahl unter den Titeln: »Realisme og Realister« (1879) und »Kritiske Studier« (1880) gesammelt. Die Novellen und Romane: »Haablöse slägter« (1880,2. Aufl. 1884);
»Excentriske Noveller« (1885);
»Stille Eksistenser« (1886; mit der Novelle »Ved Vejen«, die für Bangs beste Leistung gilt);
»Stuk« (1887) und das Schauspiel »Ellen Urne« [* 3] (1885) sowie die »Digte« (1889) standen nicht bloß unter dem Einfluß der französischen Naturalisten von Balzac bis Zola, sondern trugen außerdem das Gepräge einer subjektiven Nervosität, einer unkünstlerischen Unruhe und jener Prosalyrik, die den Mangel unmittelbarer Empfindung und klarer Gestaltungskraft verdecken soll.
Weniger traten diese Mängel hervor in seinen neuesten Veröffentlichungen: »Tine«, einem Roman aus dem deutsch-dänischen Kriege von 1864 (1889),