Bandit,
Käfer, s. v. w. Puppenräuber.
150 Wörter, 1'110 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Käfer, s. v. w. Puppenräuber.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(ital. bandito, d. h. landesverwiesen), ein Strolch, der zunächst auf Raub und so meist auch auf Mord ausgeht, bisweilen aus der Tötung ihm bezeichneter Personen ein Gewerbe macht. Die Berührung der Kreuzfahrer mit den Assassinen (s. d.) scheint den Gedanken einer Organisation, welche die Ausführung verbrecherischer Aufträge betrieb, nach dem roman. Europa verpflanzt zu haben. Günstigen Boden und bleibende Stätte fand das Banditentum vorzüglich in Italien. In den größern Städten, wie Rom, Neapel, Venedig, bestanden förmliche Genossenschaften von Bandit, die euphemistisch Bravi, d. i. Tapfere) genannt wurden und gegen Bezahlung für die unfehlbare Erdolchung der bezeichneten Opfer mit ihrer Geschäftsehre bürgten. Die Vervollkommnung der gerichtlichen Polizei hinderte zwar die Entwicklung dieser Genossenschaften, indes beweisen Camorra (s. d.) und Mafia (s. d.) und das Banditenwesen in Neapel, in den Abruzzen (besonders in der Provinz Bari) und auf Sicilien, daß die Elemente für solche Auswüchse noch vorhanden sind. (S. auch Briganti.)
(Bandit, Mordkäfer, Calosoma sycophanta L.), ein 2-2,6 cm langer Käfer aus der Gruppe der Pentameren und der Familie der Laufkäfer (Carabidae), mit kurzem, stark gerundetem Thorax, breiten, fast quadratischen Flügeldecken und stark verkürztem zweiten Fühlerglied. Er ist blauschwarz bis auf die goldgrünen, stark kupferrot schillernden, regelmäßig gestreiften, mit sechs Punktreihen versehenen Flügeldecken, findet sich einzeln in Obstgärten, häufiger in norddeutschen Nadelwaldungen und besonders da, wo die Nonne und der Prozessionsspinner sich verheerend eingestellt haben. Die oben schwarz beschildete, seitlich und am Bauch weiße, ziemlich breite Larve läuft mit fast gleicher Gewandtheit wie der Käfer an den Stämmen empor und frißt wie letzterer den Weibchen des genannten Schmetterlings die Eier aus dem Leib heraus. Auf diese Weise gewinnt der Käfer große forstwirtschaftliche Bedeutung. Die Larve verpuppt sich unter Moos, Steinen, hinter Baumrinde etc. Zu derselben Gattung gehören 60-70 Arten von ähnlicher Lebensweise.