Bandel,
Ernst von, Bildhauer, geb. zu Ansbach, erhielt seine erste künstlerische Ausbildung in Nürnberg, bezog dann die Münchener Akademie und lieferte schon seit 1820 manche gelungene Arbeit zur dortigen Kunstausstellung. Später lebte er längere Zeit in Nürnberg und Rom, kehrte aber 1827 nach München zurück und schuf dort unter anderm eine Charitas, die ihm wegen ihrer Zartheit und Lieblichkeit reichen Beifall erwarb; ferner viele durch geistigen Ausdruck ausgezeichnete Porträtbüsten (König Maximilian Joseph, D. Quaglio, Hofmaler Stieler, Oberbaurat Gärtner).
Von 1835 bis 1838 war er in Hannover thätig und siedelte dann nach Detmold über, wo er das kolossale, auf der Grotenburg zu errichtende Denkmal, dessen Plan er aus eignem Antrieb gefaßt hatte, in Angriff nahm; die Ausführung des Unternehmens kam aber aus Mangel an den nötigen Geldmitteln seit 1841 ins Stocken. Bandel ging darauf nach Italien und lebte später in Hannover, wo er indes das Kolossalwerk nicht ganz ruhen ließ. Mit Aufopferung seines Vermögens arbeitete er langsam daran fort.
Aus Reichsmitteln wurden 1871 zur Vollendung des Denkmals 30,000 Mk. bewilligt, so daß seine Einweihung in Gegenwart des deutschen Kaisers erfolgen konnte. Das Ganze wiegt mit dem innern Eisengerüst 76,570 kg und hat mit dem 29,8 m hohen Unterbau und der 1,6 m dicken Standplatte eine Höhe von 57,4 m. Es besteht aus einem Unterbau mit Kuppeldach, auf welchem die in Kupfer getriebene [* 1] Figur Armins mit erhobenem Schwert steht. Außerdem sind noch folgende Arbeiten Bandels erwähnenswert: Amor und Psyche, Venus, Herkules die Schlangen erdrückend, das Grabmal des Direktors v. Langer. Mit Maßmann gab er »Der Exsterstein in Westfalen« (Weim. 1846) heraus. Er starb in Neudegg bei Donauwörth.