Banda
,
frühere Allgemeinbezeichnung für Blas- und Schlagmusikchöre, entsprechend der sog. Janitscharenmusik (s. d.).
In
Italien
[* 2] beißen städtische und Militärkapellen (Banda
civica, militare).
Banda
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Banda,
frühere Allgemeinbezeichnung für Blas- und Schlagmusikchöre, entsprechend der sog. Janitscharenmusik (s. d.).
In
Italien
[* 2] beißen städtische und Militärkapellen (Banda
civica, militare).
Banda,
Dar-Banda, Landschaft der Niam-Niam im mittlern Afrika, [* 3] im SSO. von Wadai und Dar-Nunga, das unerforschte, aber wahrscheinliche Quellgebiet des Schari und der Zuflüsse zum Uelle.
Banda.
1) Distrikt in der Division Allahabad der indobrit. Lieutenant-Gouverneurschaft der Nordwestprovinzen, zwischen 24° 53¼' und 25° 55' nördl. Br. und zwischen 80° 2¾' und 81° 36¼' östl. L. von Greenwich, grenzt im N. und NO. an die Dschamna, im O. an den Distrikt Allahabad, im SO. und S. an die Vasallenstaaten Panna, Tscharkari und Newa, im W. au den Fluß Ken, den Distrikt Hamirpur und den Vasallenstaat Gaurihar, hat 7928 qkm und (1891) 705695 E. (1881: 698608, darunter 657413 Hindu, 40627 [5,8 Proz.] Mohammedaner, 278 Christen, 269 Dschain, 21 Sikh).
Unter den Hindu sind sehr zahlreich die Brahmanen (106099), die mit 58381 Radschputen den Hauptstamm der Landbauer bilden. Das anmutig wechselnde Gelände des Distrikts fällt vom centralind. Tafellande und von den Windhjabergen im SO. ab zur Dschamna und zum Ken im N. und W. Den höhern, südl. Teil bilden bewaldete Gneisberge, teils massive Geschiebe, teils zahlreiche, durch tiefe Schluchten getrennte Felsblöcke und (oft mit Ruinen früherer Befestigungen gekrönte) Einzelfelsen, deren höchste Gipfel sich bis zu 400 m ü. d. M. erheben; viele Bäche und Flüsse [* 4] zerklüften dieses Bergland, doch versiegen sie, mir Ausnahme des Ken, während der trocknen Monate.
Weiter nördlich dehnt sich eine wellige Ebene, die in
Terrassen zum
Thale der
Dschamna abfällt. Die für
das Bergland so charakteristischen Felsblöcke finden sich auch hier, nehmen aber zur
Dschamna hin an
Größe und Zahl ab.
Die Ebene, der fruchtbarste
Teil des Distrikts Banda
, mit schwarzem, sehr ergiebigem
Boden, verbreitert sich
nach W. (am breitesten ist sie bei der Stadt Banda
); nach
Osten hin wird sie allmählich schmäler, bis sie sich am Fuße der
Windhjaberge verliert. Nach der
Dschamna hin finden sich sumpfige, zum
Teil mit
Unterholz bestandene
Strecken. Die
Flüsse strömen
in tief ausgeschnittenen breiten
Betten, so daß sie die Ufer nicht überfluten; nur die
Dschamna überschwemmt
und befruchtet ihr eigenes
Thal.
[* 5]
Der Distrikt ist mäßig bewaldet; zahlreich sind Antilopen (darunter der Nilgau oder die weißfüßige Antilope, Portax pictus Pallas), Wildschweine, Edelwild, Leoparden und Hyänen, auch ¶
Schlaugen (oft Todesfälle durch diese), selten Tiger. Die mittlere Temperatur beträgt im Februar 16⅔° C., im Mai 35,5° C. In der kältern Jahreszeit ist Frost sehr selten, andererseits steigert sich im Mai u. s. w. die Hitze oft außerordentlich. Die Atmosphäre ist äußerst rein, Nebel und Staub sind fast unbekannt, Luftspiegelungen häufig. Für Eingeborene ist das Klima gesund, Europäer leiden oft an Fiebern, besonders (vom August bis November) am Malariafieber, welches zwei Drittel aller Todesfälle herbeiführt.
Mit dem Ackerbau steht es in Banda
zwar besser als im übrigen Bundelkhand. doch sind auch hier die Verhältnisse weit davon entfernt,
günstig zu sein. Die in ärmlichen Hütten
[* 7] lebenden Bauern sind tief verschuldet und dabei ganz apathische
Menschen, die Ernten werden oft durch Insektenfraß verwüstet. Haupterzeugnisse des Landbaues sind Weizen, Hülsenfrüchte,
Hirse,
[* 8] Baumwolle,
[* 9] Flachs und Hanf, Ölsaat; Reis und Opium werden nur wenig produziert. Gewerbe und Handel sind gering. Hauptausfuhrwaren
sind Baumwolle, Flachs, Hülsenfrüchte, Hirse, Weizen u. s. w. und Bambus; die Banda
-Baumwolle ist im
Handel gut bekannt; Haupteinfuhrwaren sind Reis, Zucker,
[* 10] Tabak.
[* 11] Den Hauptverkehrsweg bildet die Dschamna; Straßen giebt es nur
wenige und von schlechter Beschaffenheit. An Eisenbahnen besitz Banda
km Strecke der Dschabalpur-Abzweigung der East Indian Railway.
Geschichte. Banda bildet geschichtlich einen Teil des Gebietes Bundelkhand, dessen Ureinwohner, die Gond, von den Ariern unterworfen wurden. Seine Geschichte fällt bis 1819 mit der von Bundelkhand (s. d.) zusammen. Anfang des 19. Jahrh. wurde Bundelkhand von den Engländern unterworfen; Banda bildete einen Teil dieses brit. Gebietes, bis es 1819 unter dem Namen Süd-Bundelkhand davon getrennt wurde; später wurde dieser neugebildete Distrikt nach der Hauptstadt Banda genannt. Unter der brit. Herrschaft erholte sich Banda von den Folgen der mahrattischen Mißwirtschaft nicht und beteiligte sich kräftig an dem 1857er Aufstande. Seit jener Zeit wurden Steuer- und sonstige Reformen eingeführt.
2) Hauptstadt des Distrikts Banda, 25° 28⅓'.nördl. Br., 88° 22¼' östl. L., auf welliger Ebene, 1,6 km östlich vom rechten Kenufer, 153 km südwestlich von Allahabad, ist eine neuere Stadt, die ihre Bedeutung zuerst ihrer Eigenschaft als Residenz des Nawwab (Nabob) von Banda, später ihrer Lage als Mittelpunkt des Baumwollhandels verdankte. Als nach Unterdrückung des 1857er Aufstandes der Nawwab entfernt wurde, nahm Banda allmählich an Bedeutung und Bevölkerung [* 12] ab; Banda hatte (1853) 42411 und (1881) 28974 E. (darunter 20459 Hindu, 7998 Mohammedaner, 262 Christen, 249 Dschain). Banda, eine weitläufige, schlecht gebaute Stadt, hat reine und breite Straßen, 161 Hindutempel, 66 Moscheen, 5 Dschaintempel sowie viele Ruinen von Palästen und Grabmälern. Das Mililärkantonnement liegt 1½ km von der Stadt, an der Straße nach Fatihpur.