Cavalieros de la
(Ritter von der roten
Binde, Equites fasciae rubrae), span.
Ritterorden, gestiftet um 1330 von
Alfons XI., König von
Kastilien und
Leon, für jüngere
Söhne des hohen
Adels, welche zehn Jahre beim
Hof
[* 2] gedient
oder so lange gegen die
Mauren gefochten hatten. Die 38 Ordensartikel geboten den Mitgliedern Waffenübungen, ausschließliche
Teilnahme an den
Kriegen des
Königs gegen die
Mauren, Enthaltung von jeder
Lüge, Prahlerei, Würfelspiel u. dgl. Das
Heiraten war erlaubt. Das
Abzeichen war eine rote
Binde auf der rechten
Schulter. Der
Orden
[* 3] erreichte zu Ende
des 14. Jahrh. seine höchste
Blüte,
[* 4] kam dann in
Verfall, ward beim Regierungsantritt
Philipps V. erneuert, erlosch aber bald
darauf.
(Bandainseln), niederländisch-ostindische, zur Residentschaft
Amboina gehörige Inselgruppe der
Molukken in der
Bandasee, südlich von
Ceram (s.
Karte
»Hinterindien«),
[* 6]
zwischen 3° 50' und 4° 40' südl.
Br., besteht aus zwei Hauptinseln:
Lontor (Groß-Banda), 16 km lang, 3,5 km breit, und Neira, 7,4
km lang, 3,7 km breit, die beide ein längliches Seebecken mit einem östlichen und einem westlichen
Eingang umschließen, und einer Anzahl kleinerer, teilweise unbewohnter Eilande:
Pulo-Aij,
Pulo-Run,
Pulo-Rozinghain,
Pisang
etc. Sämtliche
Inseln bestehen aus Eruptivgestein, steigen steil und teilweise sehr hoch empor, sind
aber dabei mit dem üppigsten
Grün bedeckt. Das Gesamtareal beträgt nur
¶
mehr
44 qkm (0,8 QM.). Am Westende von Neira, das den Mittelpunkt der Gruppe bildet, erhebt sich jenseit der schmalen Meerenge Zonnegat
der kegelförmige, fortwährend thätige VulkanGunong-Api (»Feuerberg«) unmittelbar und ohne Küstensaum aus dem Meer bis zu 532 m
Höhe. Heftige Erdbeben
[* 8] haben mehrfach die Gruppe heimgesucht (zuletzt besonders 1816 und 1852). Flüsse
[* 9] und Seen fehlen ganz. Von charakteristischen Pflanzen ist vor allen der Muskatnußbaum (Myristica
[* 10] moschata), der den Inseln ihre
Wichtigkeit verleiht, hervorzuheben.
Die Fauna ist auffällig arm. Das Klima
[* 11] gilt für sehr ungesund. Die Bevölkerung
[* 12] ist zusammengesetzt aus etwa 500 Europäern
(meist dort geboren) und Mischlingen von Europäern mit Malaien, gegen 6000 Eingebornen (größtenteils
von eingeführten Sklaven abstammend und meist Christen) und einigen Chinesen und Arabern. Ihre Thätigkeit richtet sich auf
die Kultur des Muskatnußbaums, sonst zieht man höchstens einige Früchte und Gemüse; alle übrigen Lebensbedürfnisse müssen
eingeführt werden.
Die Zahl dieser Perken belief sich auf 34 (25 auf Lontor), und jedem einzelnen Perk ward von der Regierung eine Anzahl Sklaven
als zu demselben gehörig beigegeben. Mit Aufhebung der Sklaverei in Niederländisch-Ostindien 1860 hörte zunächst das Institut
dieser Perkenhörigkeit auf, und seit 1873 ist auch das Regierungsmonopol der Gewinnung und des Verkaufs
der Muskatnüsse gänzlich beseitigt. Die Produktion belief sich 1882 auf 10,978 PikulsNüsse und 2153 PikulsMuskatblüten.
Hauptort ist die Stadt an der Südküste von Neira, mit einem Freihafen, mehreren Forts, einer prot. Kirche etc. -
Die Bandainseln wurden 1512 von dem Portugiesen Abreu entdeckt. Im Anfang des 17. Jahrh.
vertrieben die Niederländer die Portugiesen aus diesen Besitzungen und vollendeten 1621 die Eroberung, indem sie die gesamte
eingeborne, aus Alfuren bestehende Bevölkerung ausrotteten oder nach den umliegenden Inseln vertrieben. So im sichern Besitz
der Inseln, bestimmte die OstindischeKompanie sie für die Kultur des Muskatnußbaums, die sie auf diese
leicht zu bewachenden Eilande beschränkte. 1796 und 1810 fielen die Inseln mit den übrigen Molukken in die Hände der Briten,
die sie jedoch 1801 und 1814 an die Niederländer zurückgaben.