Band,
s. Bandweberei.
803 Wörter, 4'907 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Bandweberei.
(Bändchen), in der Architektur Bezeichnung vorn flacher (Fig. 1 u. 2) oder gegliederter (Fig. 3 u. 4) Platten und Plättchen, welche meist als Trennungsglieder von Fassadenteilen dienen. Sie stammen von der antiken Architektur her und kommen in den von dieser abgeleiteten Baustilen vor, während die mittelalterliche Baukunst an ihre Stelle runde Gliederungen setzte. Deutsches Band, s. Fries.
^[Abb.: Fig. 1., Fig. 2. Flache Bänder.]
^[Abb.: Fig. 3., Fig. 4. Gegliederte Bänder.]
Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890
§. 1. I) Ueberhaupt dasjenige, womit etwas zusammen gezogen und gebunden wird, 4 Mos. 19, 15.
Ein loses Band für einen Gürtel, Esa. 3, 24.
§. 2. II) Die Bande und Fesseln, womit man die Gefangenen zu belegen und zu binden pflegt, A.G. 22, 30. c. 23, 29. Phil. 1, 14. Col. 4, 18. Ebr. 10, 34. c. 11, 36.
Simsons zerschmolzen an den Händen, Richt. 15, 14.
Paulus und Silas wurden der Bande los, A.G. 16, 26.
Warteten zu Jerusalem auf Paulus, A.G. 20, 23.
Der Besessene zerriß die Bande, Luc. S, 29.
Also daß meine Bande (und warum ich sie hatte) offenbar worden sind in Christo, in dem ganzen Richthause, und bei den andern Allen, Phil. 1, 13.
Ueber welchen (JEsum) ich mich leide bis an die Bande, als ein Uebelthäter, 2 Tim. 2, 9.
Paulus hat den Onesimus in seinen Banden gezeugt, Philem. 10, 13.
§. 3. III) In uneigentlichem Verstande a) bedeuten Bande die Beraubung der Freiheit, und also Gefangenschaft, Jer. 30, 8. Nah. 1, 13. große Trübsal und erschreckliche Angst (wozu auch geistliche Anfechtungen kommen können); ja die vorhandene Todesgefahr b). Des Stummen Band der Zunge, welche gleichsam angefesselt, wurde los, Marc. 7, 35. und das Band, womit der Teufel das Weib 18 Jahre gebunden, Luc. 13, 16. aufgelöset. Die bösen Engel sind mit ewigen Banden der Finsterniß gebunden, Juda 6.
a) Kannst du die Bande (die schöne Fassung und Stellung) der sieben Gestirne zusammen binden? oder das Band des Orion auflösen? Hiob 38, 31.
Wer hat die Bande des Wildes aufgelöset? Hiob 39, 5. (8)
b) Denn es umfingen mich des Todes Bande, und die Bäche Belials erschreckten mich, Ps. 18, 5.
Der Höllen Bande umfingen mich, und des Todes Stricks überwältigten mich, Ps. 18, 6. 2 Sam. 22, 6.
Die fremden Kinder verschmachten und zappeln in ihren Banden, Ps. 19, 46. 2 Sam. 22, 46.
Und sie aus der Finsterniß und Dunkel führte, und ihre Bande zerriß, Ps. 117, 14.
O HErr, ich bin dein Knecht; ich bin deiner Magd Sohn; du hast meine Bande zerrissen, Ps. 116, 16.
Ich fand, daß ein solches Weib, welches Herz Netz und Strick ist, und ihre Hände Bande (damit sie die Sünder gefangen führt) sind, bitterer sei, denn der Tod, Pred. 7, 57. S. Weib.
So lasset nun euer Spotten, daß eure Bande nicht härter werden, Esa. 26, 22.
Mache dich los von deinen Banden, du gefangene Tochter Zion, Esa. 52, 2.
§. 4. IV) GOttes Gebote, heilsame Gesetze und Ordnungen, durch welche, als durch Liebesseile, die Menschen zu ihrem Besten geleitet und geführt werden, ob sie schon den Ungöttlichen lästige, den Lebensgenuß und die Freiheit störende Fesseln zu sein dünken.
Lasset uns zerreißen ihre Bande, und von uns werfen ihre Seile, Ps, 3, 3. vergl. Jer. 3, 80.
Ich will euch wohl unter die Ruthe bringen und euch in die Bande des Bundes zwingen, Ezech. 20, 37.
Bücke deine Schultern, und trage sie, und sperre dich wider ihre Bande nicht, Sir. 6, 26.
Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890
Ihre Bande zerriß, Ps. 107, 14. Ein loses Band für einen Gürtel, Jes. 3, 24. Das Band seiner Zunge ward los, Marc. 7, 35. Ausgenommen diese Bande, Apg. 26, 29. Das der Bande werth sei, Apg. 26, 31. Sie meinen, sie wollen eine Trübsal zuwenden meinen Banden, Phil. 1, 16.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
in der Weberei, s. Bandfabrikation; in der Anatomie, s. Bänder. - In der Architektur beißt ein aus einer Wandfläche, namentlich der Gebäudefacade, hervortretendes, streifenartig und horizontal verlaufendes Glied von rechteckigem Querschnitt (s. beistehende Figur).
^[Abb.]
Es findetet sich an Gesimsen, aber auch auf Säulenschäften als Binde. – Einfliegendes Band, Spruchband, Nachbildung eines verschlungenen, gewebten Band, wird oft ornamental in der Plastik und Malerei zur Aufnahme einer Inschrift verwendet. - In der Zimmerkunst nennt man ein in schräger Richtung zur Unterstützung oder Verbindung zweier parallel oder im Winkel zueinander liegender Hölzer mit diesen verbundenes Stück Langholz. Kreuzen sich zwei Band, so nennt man sie Kreuzband. Bei Fachwerk (s. d.) wird diese Verbindungsart viel verwendet. - Beim Beschlag an Thüren, Fenstern u. s. w. nennt man das Band jenen meist in Metall gebildeten Teil, der sich in den Angeln (s. d.) bewegt und zugleich die Eckverbindungen der Flügel zusammenhält (Scharnierband und Winkelband). In der Gotik und den folgenden Stilen wurde diese Art Band meist aus Schmiedeeisen gebildet und reich verziert. Auch neuerdings hat man diese Form der Band vielfach wieder aufgenommen.