Bancel
(spr. bangssell), Baptiste François Désiré, franz. Politiker, geb. zu La Mastre (Ardèche), wurde Advokat und machte sich 1848 durch eine Schrift: »Essai sur le crédit hypothécaire envisagé comme base fondamentale du crédit public et de l'organisation du travail«, bekannt. 1849 in Valence zum Deputierten gewählt, schloß er sich dem Berg an und that sich in den Debatten über die Revision der Konstitution hervor, wo er auf seiten Grévys, des oppositionellen Antragstellers, kämpfte.
Nach dem
Staatsstreich vom verbannt, hielt er zu
Brüssel
[* 2] Vorlesungen an der
Universität, die
ihm einen gewissen
Ruf verschafften. Diese
Vorträge gab er unter dem
Titel: »Études historiques et littéraires. Les harangues
de l'exil«
(Brüssel 1863, 3 Bde.) heraus. Nach der 1859 erlassenen
Amnestie nach
Frankreich zurückgekehrt, bemühte sich Bancel
bei den
Wahlen von 1863 vergeblich, einen Sitz
in der Deputiertenkammer zu gewinnen. Erst 1869 erreichte er dies
Ziel, indem er in
Paris
[* 3] gegen
Ollivier gewählt wurde. Er
vertrat die ewige und unversöhnliche
Opposition gegen das Kaiserreich. Eine schwere
Krankheit zwang ihn, sich 1870 vom öffentlichen
Leben nach La Mastre zurückzuziehen, wo er starb. Er schrieb noch: »Les révolutions de la
parole« (Par. 1868);
»Histoire des révolutions de l'esprit français« (aus dem Nachlaß, 1878) u. a.