Bamian
,
Name eines Gebirgsthals im nördlichen
Afghanistan,
[* 2] durch welches der gangbarste Paßübergang über das Hindukuschgebirge
führt, der selbst für schwere
Fuhrwerke und
Artillerie brauchbar ist. Es ist etwa 2 km breit und mit
steil abfallenden Konglomeratmassen eingefaßt; die Meereshöhe des
Orts Bamian
wird zu 2587 m angegeben. Merkwürdig ist das
Thal
[* 3] wegen der bewundernswürdigen
Altertümer, die es umschließt, und deren genaue
Beschreibung und Entzifferung noch der
Zeit vorbehalten ist, wo dieses Gebiet Europäern ohne
Gefahr zugänglich sein wird. Am bekanntesten darunter sind die buddhistischen
Denkmäler, welche sich an den senkrechten Felsenwänden zu beiden Seiten des
Thals und zwar auf der nördlichen Seite in einer
ununterbrochenen
Reihe von etwa 11 km
Länge befinden.
Hier stehen die beiden größten
Figuren in
Nischen; es sind in
Stein ausgehauene Standbilder des
Buddha
in der
Stellung als
Lehrer, 32-48 m hoch.
Noch im 7. Jahrh.
n. Chr. sah
sie der chinesische
Pilgrim Hiuen Thsang gut erhalten in
Kolorit und Vergoldung; jetzt sind die vorstehenden Teile der
Arme etc. abgeschlagen, und ebenso beschädigt
sind die
Basreliefs und
Verzierungen an den
Wänden. An die ausgedehnten
Höhlen in diesem Engpaß knüpfen sich viele
Sagen,
sie dienen den Reisenden auch als
Schutz. Im englisch-afghanischen
Krieg wurde
Dost Mohammed in den
Defileen, zwischen
denen der Abstieg nach Bamian
stattfindet, durch Oberst Dannie auf
Chulm
¶
mehr
zurückgedrängt.