Bambuk
,
eine zu Französisch-Senegambien gehörige Berglandschaft Afrikas unter 12° 30' bis 14° 15' nördl. Br. im Winkel [* 2] zwischen dem Senegal und dessen Zuflüssen Faleme und Bafing, westlich von Bondu und nördlich von Kaarta begrenzt. Das steile, gleich einer nur an einigen Stellen durchbrochenen Mauer zu 300 m emporsteigende Tamburagebirge durchzieht das Land von NW. nach SO. und entsendet westlich zum Faleme, östlich zum Bafing am Senegal eine Menge, in der ersten Hälfte des Jahres fast ganz trockener Regenbäche und kleiner Flüsse. [* 3]
Die Hitze und der aus engen, moderigen Thälern aufsteigende Dunst wirken verderbenbringend auf die Gesundheit und machen die Arbeit, ja fast den Aufenthalt für Europäer zur Unmöglichkeit. Zur Regenzeit, welche vom Juli oder August ab 4 Monate währt, treten befruchtende Überschwemmungen ein. Reis, Mais, Hirse, [* 4] Wassermelonen gedeihen üppig ohne besondere Pflege, daneben Palmen, [* 5] Bananen und wilder Wein. Die mit 1,5–2 m hohem Guineagras bewachsenen Ebenen begünstigen die Viehzucht. [* 6] Aus dem Honig der unzähligen Bienenschwärme werden berauschende Getränke bereitet. Der Hauptreichtum B.s besteht aber in seinen Eisenerzen und Goldwäschereien. Alle Regenbetten, das Schwemmland längs des Faleme, ganz ¶
mehr
352 besonders die Thäler des Tamburagebirges führen Goldsand mit sich, jedes Dorf hat seine Goldwäschereien, der jährliche Ertrag übersteigt aber kaum 80000 M. Die seit 1858 von franz. Ingenieuren angestellten Untersuchungen ergaben, daß eigentliche Goldlager nicht vorhanden sind und daß man die mühselige, wenig lohnende Goldwäscherei bei der Ungunst des Klimas besser den Eingeborenen ganz überlasse. Die schwarzbraunen Einwohner gehören zum Mandingostamme der Malinke und sind meist Heiden.
Jedes Dorf wird selbständig voll erblichen Häuptlingen regiert; das größte polit. Gemeinwesen befindet sich in Farabana,
das noch im vorigen Jahrhundert Mittelpunkt eines größern Reichs war, bis es von den Tuculör (s. d.)
zertrümmert wurde. (S. Karte: Guinea.) Schon am Ende des 15. Jahrh. sollen sich Portugiesen in Bambuk
angesiedelt haben,
später aber von den Eingeborenen getötet worden sein. Im Anfang des 18. Jahrh, gründete André Brue 2 Forts am Senegal und
Faleme und sandte Compagnon zur Erforschung des Landes aus, der Fabelhaftes von den Goldreichtümern berichtete. 1858 wurde
Bambuk
unter franz. Protektorat gestellt und in Semudebu eine Militärstation errichtet.
(S. Senegambien.) –
Vgl. Rassenel, Voyage dans l'Afrique occidnetale (mit Atlas, [* 8] Par. 1846);
Noirot, A travers le Fouta Djallon et le Bambouc (ebd. 1885).