Friedrich,
Maler, geb. in
Würzburg,
[* 2] studierte seit 1828 auf der
Berliner
[* 3] Kunstakademie, 1831 in
Cassel unter Primavesi, dann in
München
[* 4] bei K. Rottmann und siedelte 1835 nach
Frankfurt
[* 5] a. M. über. Von hier aus
machte er 1851, 1858 und 1863
Reisen nach
Spanien,
[* 6] ließ sich dann in
München nieder und verwertete die reichen
Studien zu trefflichen
span. Landschaften, die umso mehr die
Aufmerksamkeit auf sich zogen, als Bamberger der erste deutsche
Maler war, der die Pyrenäische
Halbinsel bereiste. Das bedeutendste seiner Gemälde, dasPanorama von
Gibraltar
[* 7] (1832), befindet sich
in der
GalerieSchack zu
München, andere ebendort und in der
NeuenPinakothek. Bamberger starb zu Neuenhain im
Taunus.
Heinr. Von,
Mediziner, geb. zu Zwonarka bei
Prag,
[* 8] studierte
Medizin in
Prag und
Wien,
[* 9] trat dann in
den Dienst des
AllgemeinenKrankenhauses zu
Prag und war seit 1850 klinischer Assistent Oppolzers in
Wien,
bis er 1854 als Professor der mediz. Klinik und Oberarzt des Juliushospitals nach
Würzburg ging. Nach dem
Tode Oppolzers wurde
Bamberger im
Frühjahr 1872 Direktor der mediz. Klinik in
Wien; er starb daselbst Er schrieb: «Krankheiten
des chylopoetischen
Systems» (2. Aufl.,
Erlangen
[* 10] 1864, Abteil. 1 des 6. Bds.
von
Virchows «Handbuch der speciellen Pathologie und
Therapie» bildend),
Ludwig, liberaler Parlamentarier, polit. und volkswirtschaftlicher Schriftsteller, geb.
zu Mainz
[* 11] studierte 1812-45 zu Gießen,
[* 12]
Heidelberg
[* 13] und Göttingen
[* 14] die
Rechte und arbeitete dann 2 Jahre bei den
Mainzer Gerichten. Als Redacteur der «Mainzer
Zeitung» in die
Bewegung von 1848 verwickelt, nahm er 1849 an dem
Aufstand in der
Bayrischen Pfalz und in
Baden
[* 15] teil. Zum
Tode verurteilt, floh er in die
Schweiz,
[* 16] ging dann nach
¶
mehr
351 England, Belgien
[* 18] und Holland und von hier nach Paris,
[* 19] wo er 1853–66 die Geschäfte eines großen Bankhauses leitete. Nach
der Amnestie von 1866 kehrte er nach Mainz zurück, wo er 1868 ins Deutsche
[* 20] Zollparlament, 1871 in den Reichstag gewählt wurde.
Im Deutsch-FranzösischenKrieg war er im Hauptquartier publizistisch thätig. Seit 1873 vertrat Bamberger im
Reichstage, wo er bis 1880 der nationalliberalen Partei angehörte, den Wahlkreis Alzey-Bingen und übte auf die finanzielle
und Volkswirtschaftliche Gesetzgebung vielfach entscheidenden Einfluß aus, namentlich verteidigte er die Goldwährung gegen
die Bimetallisten mit Sachkenntnis.
Ein eifriger Vorkämpfer der Freihandelspartei, Begründer und Vorsitzender des Vereins zur Förderung der
Handelsfreiheit, bekämpfte er lebhaft den Kathedersocialismus und seit 1879 die Zoll- und Wirtschaftspolitik Bismarcks. Infolgedessen
schied er aus der nationalliberalen Partei aus und bildete mit einer Anzahl Gesinnungsgenossen die sog.
secessionistische Gruppe (später liberale Vereinigung). Zur Begründung dieses Schrittes veröffentlichte er anonym die Schrift
«Die Secession» (1. bis 4. Aufl., Berl. 1881).
Mit dem Übergang der Recession in die deutschfreisinnige Partei wurde Bamberger 1884 deren Mitglied und bekämpfte seitdem besonders
heftig das Eintreten des Reichs in die Kolonialpolitik.
Bei der Spaltung der deutschfreisinnigen Partei 1893 schloß er sich der freisinnigen Vereinigung au, bewarb sich aber bei
der Reichstagsneuwahl nicht wieder um ein Mandat. Er schrieb: «Die Flitterwochen der Preßfreiheit» (Mainz
1848),
«Erlebnisse aus der pfälz. Erhebung» (Frankf. a. M. 1849),
«Zum Jahrestag der Entlassung Bismarcks» (ebd. 1891),
«Die Stichworte der Silberleute
besprochen» (1. bis 4. Aufl., ebd. 1893). Von seinen «Gesammelten
Schriften» erschien zuerst Bd. 2: «Charakteristiken»
(Berl. 1894).