Balzen
oder Falzen, das
Vorspiel der
Begattung bei verschiedenen hühnerartigen
Vögeln, namentlich bei
Auer-,
Birk-, Haselwild und bei Fasanen, wobei die Männchen eigentümliche Lockrufe hören lassen. Besonders wichtig für den
Jäger ist das Balzen
des
Auer- und Birkwildes, weil dieses fast ausschließlich während der Balzzeit (März und April) geschossen
wird. Der Birkhahn wählt zum Balzen
eine Waldblöße oder eine Waldwiese, und dorthin streichen auch
die
Hühner.
[* 2]
Öfters finden sich mehrere Hähne als Rivalen ein.
Beim Balzen
schreitet und springt der Hahn
[* 3] mit possierlichen
Gebärden und
gespreiztem Gefieder umher. Die Balztöne sind sehr laut, kurz, steigend und fallend mit gurgelndem und kollerndem
Schlusse.
Dazwischen ertönt ein Zischen. Auf diese gewöhnliche Bodenbalz bei Tagesgrauen folgt öfters die
Sonnenbalz
auf
Bäumen. Die
Hennen geben sich durch Gackern zu erkennen. Der
Abschuß der Hähne während der Balzen
erfolgt gewöhnlich aus
vorher gebauten
Schirmen.
Der
Auerhahn dagegen bäumt abends in den Gipfel oder auch auf einen starken Seitenast eines
Baumes mit viel
Geräusch auf (schwingt
sich ein), macht einige Schluckbewegungen mit dem
Hals, wobei er einen grunzenden
Laut von sich giebt (das
Kröpfen oder Worgen) und beginnt beim ersten Morgengrauen in drei verschiedenen, rasch sich folgenden
Abteilungen zu balzen.
Der erste
Teil der Balzarie klingt wie das Zusammenschlagen von Holzstückchen mit trillerartigem
Abschluß
(Knappen oder Klippen),
[* 4] dann folgt ein klatschendes Schnalzen (Hauptschlag); den
Schluß macht ein dem sanften Wetzen einer Sense
ähnliches Geschwirre
(Schleifen, Wetzen). Während des letztern ist der
Auerhahn wie taub und blind und kann von dem
Jäger
angesprungen werden. Die drei wenig kräftigen Balzlaute wiederholen sich auf der Höhe der Balzzeit oft und rasch. Setzt
der Hahn mit dem Balzen
aus, so muß der anspringende
Jäger ruhig warten. Am
Schluß der Balzzeit ist der
Hahn abgebalzt, dann sind die sog. Balzfransen an den
Tritten (Füßen) fast verschwunden.