Titel
Balze
(spr. bals'), 1) Jean Etienne Paul, franz. Historienmaler, geb. zu Rom, trat 1831 in Paris in die École des beaux-arts, wurde Schüler von Ingres, für den er in Italien in Gemeinschaft mit seinem Bruder Raymond mehrere der bedeutendsten Werke Raffaels kopierte, z. B. die Schule von Athen, ebenso die Apotheose Homers von Ingres für das Palais des beaux-arts. Unter seinen übrigen Arbeiten sind hervorzuheben: die Steinigung des Stephanus (1861), die Krönung der heil. Jungfrau in der Kirche St. Symphorien in Versailles, die Malereien in der Vorhalle der Kirchen St. Augustin und der Dreifaltigkeit und die Restauration der Fresken Romanellis in vier Sälen des Louvre. Er erfand ein Verfahren der Malerei auf emaillierten Ziegeln, das bei größerer Wohlfeilheit und ¶
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schnellerer Arbeit die Dauerhaftigkeit der Mosaik gewährt. 1873 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
2) Jean Antoine Reymond, jüngerer Bruder des vorigen, geb. zu Rom, gleichfalls Schüler von Ingres, beteiligte sich in Rom bei den seinem Bruder aufgetragenen Kopien (s. 1). Unter seinen seit 1849 ausgestellten Historien- und Genrebildern sind zu nennen: Christus auf stürmischem Meer, Horaz in Tibur (1849), Apotheose des heil. Ludwig, Scenen aus der Jugendzeit Annibale Carraccis, Ursachen und Folgen des Kriegs (1867), Nationalelegie (1872), Jeanne d'Arc in Patay (1877). 1873 wurde er Ritter der Ehrenlegion.