Baluba
*, großer Negerstamm in Äquatorialafrika, [* 2] dessen Gebiet vom 6.° südl. Br. durchschnitten wird und zwischen 21-25° östl. L. v. Gr. sich hinzieht, von Wißmann 1885 zuerst genauer erforscht. Die Hautfarbe wechselt vom Hellbraun des Mulatten bis fast zum tiefen Schwarz des Ebenholzes. Die Männer sehen schwächlich und verkommen aus, während die Weiber oft gut gewachsene und kräftige Figuren haben. Der übliche Mangel an Bekleidung wird durch eine auffallend kunstvolle Tättowierung ersetzt, die an die Neuseeländer erinnert.
Die Haartrachten sind sehr verschieden, einige tragen lange
Zöpfe und wunderliche Frisuren, eine Abteilung rasiert den
Kopf.
Durch Vermischung mit der Urbevölkerung und Einführung von Sklavinnen als
Frauen haben die westlichen
Baluba
(die
Baschilange) einen von ihren östlichen Stammesgenossen vielfach verschiedenen
Typus angenommen, auch sind sie infolge
übermäßigen Hanfrauchens erheblich schwächer. Beide
Geschlechter sind sehr geschickt im
Rudern und
Steuern ihrer roh gearbeiteten
Kanoes.
Vielweiberei ist allgemein, die Frauen besorgen alle Feld- und Hausarbeit. Gebaut werden Mais, Maniok, Bohnen, Bananen. Die Sklaven werden gut behandelt, doch können sie, wie Frauen und Kinder, verkauft werden. Die Bekleidung beschränkt sich bei den Weibern auf zwei Läppchen vorn und hinter den Hüften, die Männer tragen große Hüfttücher oder Tierfelle, Hand- und Fußgelenke werden mit schweren Kupfer- und Messingringen geschmückt, den Hals zieren Perlenschnüre.
Als
Waffen
[* 3] dienen
Bogen,
[* 4]
Pfeil,
Messer,
[* 5] auch schon Steinschloßgewehre. Die
Hütten
[* 6] haben zierlich aus
Stroh geflochtene
Wände
und
Dächer. Die Ortschaften werden meist auf Bodenerhebungen angelegt, die einen weiten Überblick gestatten. Die Baluba
glauben
an einen guten u. an einen bösen
Geist sowie an eine Bestrafung des
Bösen und eine Belohnung des
Guten
nach dem
Tod.
Ihre Begabung ist nicht gering, und bei ihrer Wißbegierde und dem unbegrenzten Vertrauen, welches sie dem
Weißen
entgegenbringen, bieten
sie der christlichen
Mission ein vortreffliches
Feld.