Baltische
Eisenbahn, s. Russische Eisenbahnen.
5 Wörter, 47 Zeichen
Eisenbahn, s. Russische Eisenbahnen.
[* ] Eisenbahnen. Am waren im europäischen Rußland 34499 km Eisenbahnen im Betrieb, davon 2108 km in Finland. Auf 100 qkm Flächenraum entfielen 0,64, auf 10000 E. 3,44 km Eisenbahnen. 17161 km sind Staats- und 15230 Privatbahnen; erstere werden vom Ministerium der Verkehrsanstalten, die finn. Bahnen vom Großfürstentum Finland verwaltet. Im asiatischen Rußland waren, abgesehen von einer kurzen Strecke der Ural-Eisenbahn, Ende 1894 vorhanden: die Transkaspische Eisenbahn (s. d.) und die im Bau befindliche Sibirische Eisenbahn (s. d.). Das gesamte russ. Eisenbahnnetz in Europa und Asien umfaßt daher (Ende 1894) 37552 km Betriebsstrecken.
I. Europäisches Rußland. Die erste Eisenbahn in Rußland ist die 15. (27.) April 1836 einer Privatgesellschaft genehmigte, von Anton von Gerstner (s. d.) erbaute Linie von Petersburg über Zarskoje-Selo nach Pawlowsk (25 km). Für die Spurweite wurden 1,82 m festgesetzt, weil das von Stephenson (s. d.) angenommene Maß von 1,435 m für schwere Lokomotiven zu gering erschien. Die mit einem Anlagekapital von 3½ Mill. Rubel Assignaten (später auf 1050000 Silberrubel festgesetzt) gebaute Bahn wurde 30. Okt. eröffnet und zwar zunächst abwechselnd mit Lokomotiven und Pferden, seit April 1838 jedoch ausschließlich mit Lokomotiven. 1842 ordnete der Zar
Nikolaus den Bau der Nikolaibahn von Petersburg nach Moskau (649 km) auf Staatskosten an, doch ging derselbe nur langsam von statten. Die Teilstrecke von Petersburg bis Kolpino (24 Werst) wurde 7. (19.) Mai 1847, die ganze Linie 1. (13.) Nov. 1851 eröffnet. Man wählte jedoch nicht die von Gerstner angenommene Spurweite, sondern eine engere von 1,524 m, die auch bei den meisten der später in Rußland gebauten Eisenbahnen zur Anwendung gekommen ist. Das Anlagekapital der Nikolaibahn, deren Betrieb 1868 der Großen Russ. Eisenbahngesellschaft übertragen wurde, beträgt 144437500 Rubel, d. i. über 237000 Rubel (500000 M.) für 1 km.
Am 22. Okt. wurde, gleichfalls auf Kosten des Staates, die Vollendung des Baues des in Rußland belegenen Teiles der Warschau-Wiener Eisenbahn mit der deutschen Normalspur (1,435 m) bestimmt, da es der Aktiengesellschaft, welcher die Bahn im J. 1838 genehmigt war, nicht gelang, ihre Aktien unterzubringen. Die Betriebseröffnung erfolgte 1. (13.) April 1848, die der Anschlußlinie Skierniewize-Alexandrowo (161 km) Der Betrieb beider Strecken ist 1. (13.) Nov. 1857 auf die Dauer von 75 Jahren einer Privatgesellschaft übertragen worden.
Bis zum Tode (1855) des Zaren Nikolaus kam nur noch die 1. (13.) Nov. 1853 eröffnete Eisenbahn von Petersburg nach Gatschina (49 km) zur Ausführung, so daß am Schlusse des J. 1855 erst 1045 km Eisenbahnen in Betrieb waren, während zu derselben Zeit Deutschland schon 7826 km, Großbritannien 13419 km und Frankreich 5529 km Eisenbahnen hatten. Infolge der durch den Krimkrieg zerrütteten Staatsfinanzen überließ man die Herstellung neuer Linien der Privatunternehmung. So übernahm die 1857 mit dem Pariser Crédit mobilier an der Spitze gegründete Große Russ.
Eisenbahngesellschaft den Bau von etwa 4300 km Eisenbahnen mit einer Staatsgarantie von 5 Proz. Zinsen für das aufgewendete Anlagekapital und zwar der Linien: Petersburg-Moskau, Moskau-Nishnij-Nowgorod, Moskau-Feodosia und Orel-Libau. Der Staat mußte wiederholt helfend eintreten und die Gesellschaft von der Verpflichtung befreien, auch die beiden letztern Linien zu bauen. Am 1. (13.) Jan. 1884 betrug das Anlagekapital 75 Mill. Rubel in Aktien und 50,506 Mill. Rubel in Obligationen; die Summe, welche die Gesellschaft dem Staate in Garantiezahlungen schuldete, hatte zu diesem Zeitpunkte bereits die Höhe von 138525280 Rubeln erreicht.
Bis 1881, wo die Regierung wieder zum Bau von Staatsbahnen zurückkehrte, wurden weitere Privatbahnen mit Zinsgarantie hergestellt. Unmittelbar auf Staatskosten wurden indes außer den Eisenbahnen in Finland noch die 1866-68 eröffnete Linie Moskau-Kursk (537 km) und mehrere Linien geringerer Ausdehnung ausgeführt, meist aber dann an Privatgesellschaften abgetreten. In neuerer Zeit sind eine Reihe wichtiger Privatbahnen in Staatsbesitz übergegangen, so 1. (13.) Juni 1892 die Warschau-Terespoler Eisenbahn, 1. (13.) Jan. 1894 die Riga-Dwinsker (Dünaburger) Eisenbahn und die Linien der Großen Russ. Eisenbahngesellschaft. Am 1. (13.) Jan. 1895 erfuhr das Staatsbahnnetz eine weitere Vergrößerung durch Erwerb der Südwestbahn um 3269 Werst, so daß im J. 1895 das Staatsbahnnetz die Privatbahnen bedeutend überflügelt hat. (S. auch Rußland, Finanzen, S. 85.)
A. Die Russischen Eisenbahnen Ende 1894.
Lauf. Nr. | Benennung der Bahnen | Länge Werst |
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16 | Obojanische Eisenbahn (Schmalspurb.) | 30 |
17 | Orenburger Eisenbahn | 508 |
18 | Petersburg-Zarskoje-Selo-Pawlowsk | 25 |
19 | Rjasan-Uralsk | 1059 |
20 | Rybinsk-Bologoje | 285 |
21 | Schuja-Iwanowo | 175 |
22 | Südostbahnen | 1807 |
23 | Systerbeckbahn (Petersburg-Systerbeck) | 30 |
24 | Warschau-Wiener Eisenbahn | 459 |
25 | Weichselbahn | 490 |
26 | Wladikawkaser Bahn | 1217 |
III. Industriebahnen. | ||
1 | Zweigbahn Joukowka-Akulizi | 33 |
2 | Ketobetsche Eisenbahn | 15 |
3 | Makejewsche Eisenbahn | 15 |
I. Staatsbahnen.
Sitz der Direktion ist für 7 in Helsingfors, für alle übrigen in Petersburg; Nr. 28 steht in Verwaltung des Kriegsministeriums.
1) Strecken: Tosna-Gatschina, Petersburg-Reval, Reval-Baltischport, Petersburg-Peterhof-Oranienbaum, Dorpat (Jurjew)-Taps.
2) Strecken: Baskuntschak-Wladimirowka (53 Werst) und Zweigbahn am Baskuntschaksee (15 Werst) u. s. w.
3) Strecken: Jelisawetgrad-Charkow (380 Werst), Snamenka-Nikolajew (223 Werst), Krementschug-Lochwiza-Romny (201 Werst), Merefa-Woroschba (Sumyer Strecke 228 Werst).
7) Strecken: Petersburg-Helsingfors mit Zweigbahnen nach Raivola Oruk, Wilmanstrand, Wesijärvi und Sörnäs, Richimäki-Tawastehus-Tammerfors, Åbo-Toijala, Hyvinge-Hangö, Tammerfors-Nikolaistad, Estermüra-Uleåborg mit Zweigbahn nach Jakobstad, Kouvola-Kuopio mit Zweigbahn nach Iiswesi, Kouvola-Kotka, Wiborg-Imatra; Neubaustrecken: Andrea-Joensu (davon Andrea-Serdobolsk 137 km, eröffnet) und Tammerfors-Björneborg.
9) Strecken: Sinelnikowo-Jassinowataja mit Zweigbahnen nach Jusowo, Jekaterinoslaw-Dolinskaja mit Zweigbahn nach Ssaksagan;
Donezstrecken: Warwaropoljo-Swjerewo, Krinitschnaja-Lugansk, Nikitowka-Chazepetowka, Jassinowataja-Mariupol.
11) Strecke: Kursk-Charkow-Rostow a. Don; Donezstrecken: Kramatorskaja-Warwaropolje (102 Werst), Popaßnaja-Lissitschansk (40 Werst), Konstantinowka-Jassinowataja (48 Werst).
12) Landwarowo-Romnybahn (718 Werst): Wilna-Romny mit Zweigb. nach Korjukowka; Libauer Bahn: Libau-Koschedary (294 Werst), Kalkuhnen-Radziwilischki (184 Werst).
14) Strecke: Riga-Mitau-Moschejki.
16) Strecke: Kowrow-Murom mit Hafenbahn.
17) Strecke: Lapy-Malkin.
20) Strecken: Wilna-Rowno (481 Werst), (Brest-)Shabinka-Luninez-Homel-Briansk (732 Werst), Brest-Cholm (107 Werst), Baranowitschi-Bjelostok (201 Werst), Siedlez-Malkin (63 Werst).
22) Strecken: Riga-Dwinsk, Riga-Mühlgraben, Riga-Bolderaa.
25) Strecke: Kinel-Ufa-Slatonst-Tscheljabinsk.
26) Strecken: Wjasma-Rjashsk (461 Werst), Zweigbahn nach Jelez (183 Werst), Rjashsk-Morschansk (121 Werst), Morschansk-Sysran mit Zweigb. nach Semettschino (523 Werst).
27) Strecken: Odessa-Birsula-Wolotschisk mit Zweigbahn, Odessaer Hafenbahn, Birsula-Jelisawetgrad, Rasdelnaja-Pruth mit Zweigbahn in Bender, Kiew-Schmerinka, Kasatin-Sdolbunowo-Brest, Kasatin-Christinowka, Sdolbunowo-Radsiwilow, Brest-Starosjelzy-Grajewo mit Zweigbahn nach Bjelostok, Schmerinka-Nowosielice, Slobodka-Oknica, Bender-Reni.
28) Strecke: Usun-Ada-Michailowsk-Samarkand.
29) Hauptstrecke: Batum-Tiflis-Baku (844 Werst), Zweigbahn Poti-Samtredi-Rion-Kutais, Kutais-Tkwibuli, Baku-Sabuntschi, Baku-Surachany (Naphthaladeplatz).
30) Strecken: Perm-Jekaterinburg mit Flügelbahn nach Beresnjak an dem Kamaflusse und zu den Lunjewschen Gruben, Jekaterinburg-Tjumen.
31) Strecken: Praga-Terespol, Terespol-Brest-Litowsk-Muchawiec.
II. Privatbahnen.
Sitz der Direktion ist für 1 bis 5, 10 bis 11, 15 bis 20, 22, 23, 25 und 26 Petersburg, 6, 7, 12, 13 und 21 Moskau, 9 und 24 Warschau, 14 Petersburg und Nowgorod.
3) Strecke: Fastow-Snamenka mit Zweigbahnen nach Schpola und nach Tscherkassy am Dniepr.
5) Strecken: Iwangorod-Bsin-Dombrowa, Koluszki-Tomaschew-Ostrowiez.
7) Strecken: Kursk-Kiew, Kursk-Woronesch, Kruty-Pirjatin, Kruty-Tschernigow, Konotop-Pirogowka, Korenewo-Rylsk, Korenewo-Sudscha.
10) Strecken: Losowo-Sewastopol, Sinelnikowo-Jekaterinoslaw, Zweigbahn nach Genitschesk;
Staatsbahn Dschankoj-Feodosia (109 Werst).
13) Strecken: Moskau-Rjasan mit Zweigbahn nach Jegorjewsk, Saraisk und Oserki, Rjasan-Kasan.
14) Strecke: Tschudowo-Nowgorod-Staraja Russa.
15) Strecke: Ostaschkowo-Rshew.
16) Strecke: Marjino (Station der Kursk-Charkow-Asowbahn)-Obojan.
17) Strecke: Batraki-Orenburg.
19) Strecken: Rjasan-Koslow, Bogojawlensk-Lebedjan, Ostapowo-Dankow, die Staatsbahn Koslow-Saratow mit Flügel nach Bjekowa (438 Werst), Tambow-Kamyschin, Ntischtschewo-Serdobsk, Jelez-Lebedjan.
21) Strecke: Nowki-Schuja-Iwanowo-Wolga.
22) Strecken: Grjasi-Zarizyn mit Zweigbahn nach Krutaja, Zarizyn-Salzhafen, Alexikowo-Urjupino, Wolga-Donbahn: Zarizyn-Donskaja (Kalatsch), Koslow-Woronesch-Rostowbahn mit Abzweigung nach Wlassowskigruben, nach Gruschewka und von Maximowka nach Atjukta, die Staatsbahnen Orel-Grjasi (288 Werst) und Liwnybahn (schmalspurig, Werchowje-Liwny 57 Werst).
24) Strecken: Warschau-Graniza, Zabkowize-Sosnowice, Skierniewize-Alexandrowo.
25) Strecke: Kowel-Mlawa mit Zweigbahn Iwangorod-Lukow.
26) Strecken: Rostow-Wladikawkas (652 Werst), Noworossijsker Zweigbahn, Mineralnyja Wody-Kislowodsk, Beslan-Petrowsk.
III. Industriebahnen.
1) Strecke von Station Schukowka der Orel-Witebsker Eisenbahn nach dem Akulizischen Forste.
2) Strecke von der Fabrik Ketobetsch auf dem Kaukasus nach dem Flüßchen Schamchara (Gouvernement Jelisawetpol).
3) Strecke von Charzisk (Station der Kursk-Charkow-Asow-Eisenbahn) nach dem Fabrikdorf Makejewskoje.
Im Bau waren an Staatsbahnen 3668 Werst, darunter
1) Westsibir. Bahn: | |
a. Tscheljabinsk-Omsk-Ob | 1322 Werst |
b. Zweigbahn zum Irtysch | 4 " |
2) Mittelsibir. Bahn: | |
a. Ob-Krasnojarsk-Irkutsk | 1742 Werst |
b. Zweigbahn zum Obfluß (2 W.), zum Tschulym (2 W.) und zum Jenissei (1 W.) | 5 " |
3) Ussuribahn: | |
a. Wladiwostok-Grafskaja | 378 Werst |
b. Zweigbahn zum Ussurifluß | 4 " |
Von Privatbahngesellschaften waren 2200 Werst im Bau, darunter 10 Strecken der Rjasan-Uralskbahn mit einer Gesamtlänge von 1579 Werst (wie Tambow-Kamyschin 451 Werst, die schmalspurige Strecke Petrowsk-Uralsk 404 Werst mit Seitenbahnen nach Nikolajewsk 88 Werst und Alexandrow-Gay 173 Werst). Am Schluß des J. 1893 hatte das Eisenbahnnetz eine Länge von 32826 Werst; davon lagen im europ. Rußland 12378 Werst Staatsbahnen (982 Werst zweigleisig) und 17129 Werst Privatbahnen (5561 Werst zweigleisig), in Finland 1976 Werst und im Transkaspischen Gebiet 1343 Werst. Über die Verwaltung der Staatsbahnen s. Eisenbahnbehörden (Bd. 5, S. 848 a). Bei der zunehmenden Länge der Staatsbahnen wird neuerdings beabsichtigt, für die Verwaltung 5 Bezirke zu bilden, und zwar den Petersburger, Moskauer, Warschauer, Charkower und Kaukasischen Bezirk.
Von den Bahnen des europ. Rußlands ist die Transkaukasische Eisenbahn mit den Linien von Poti und Batum am Schwarzen Meer nach Baku am Kaspischen Meer (rund 1000 km) besonders zu erwähnen. Die Bahn, die im wesentlichen der Hauptkette des Kaukasus parallel läuft, überschreitet westlich von Tiflis bei Suram die durch eine südl. Abzweigung des Gebirges gebildete Wasserscheide der genannten beiden Meere. Zur Überwindung des Bergrückens ohne Durchtunnelung hatte man der Bahn auf beiden Seiten des Surampasses bedeutende Steigungen geben müssen, die auf einer Strecke von 215,5 km fast 1:21,6 erreichten. Die den Paß überschreitenden Güterzüge dursten nicht mehr als zwölf Wagen enthalten. Um diesen Übelstand zu beseitigen, entschloß sich die Regierung zur Anlage eines Tunnels, der 4 km lang, 1887 in Angriff genommen und inzwischen fertig gestellt wurde. Seit 1895 wird eine Seitenlinie von Tiflis nach Kars in Angriff genommen.
Unter den geplanten Bahnen ist die Fortsetzung der Moskau-Jaroslawler Eisenbahn von Wologda nach Archangelsk hervorzuheben, welche in einer Länge von 650 Werst genehmigt ist. Die Regierung hat für das Baukapital von 19 Mill. Rubel Zinsgarantie übernommen. Der Bau der Bahn, welche 1,0667 m Spurweite erhält, muß bis zum vollendet sein, auch werden Vorarbeiten für eine Verbindung zwischen Kotlas und Perm (Station der Uralbahn) angefertigt, wodurch Archangelsk der westl. Hafen der Sibir. Eisenbahn werden würde.
Gegenwärtig wird auch von der russ. Regierung die Frage wegen Förderung von Kleinbahnen (s. d.) nach den Grundsätzen des preuß. Kleinbahnwesens erörtert, und der Finanzminister hat beantragt, daß ihm für eine Reihe von Jahren jährlich 10 Mill. Rubel zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt werden.
Von den Betriebsergebnissen liegen nur über die unter der Verwaltung des Ministeriums der Verkehrsanstalten stehenden Bahnen ausführlichere amtliche Nachrichten vor. Nach diesen waren (Ende 1892) 31001 Werst (1 Werst = 1,067 km) Eisenbahnen im Betrieb, und zwar im europ. Rußland 27814 Werst, im Großfürstentum Finland 1844 und im Transkaspischen Gebiet 1343 Werst.
B. Betriebsmittel der unter dem Ministerium der Verkehrsanstalten stehenden Eisenbahnen.
Länge und Betriebsmittel | 1892 |
---|---|
Betriebslänge Werst | 27814 |
Davon zweigleisig " | 5851 |
In Staatsbetrieb waren " | 10343 |
In Privatverwaltung " | 17471 |
Lokomotiven | 7173 |
Personenwagen | 7889 |
Dieselben hatten Achsen | 23377 |
Dieselben hatten Sitzplätze | 280885 |
Gepäck- und Güterwagen | 149667 |
Dieselben hatten Achsen | 304828 |
Tragfähigkeit der Güterwagen Pud | 97522917 |
Postwagen | 256 |
Zugwerst sind im ganzen geleistet | 134259701 |
Durchschnittlich auf 1 Werst | 4821 |
Von allen Lokomotiven wurden durchfahren Werst | 183369897 |
Leistung sämtlicher Wagen Tausend Achswerst | 7467725 |
Im Durchschnitt kamen auf 1 Werst Bahnlänge im Jahre Achswerst | 272108 |
Im J. 1892 waren bei den Russische Eisenbahnen 284110 Beamte und Arbeiter beschäftigt, die insgesamt 91118542 Rubel Gehalt und Lohn bezogen; hierunter waren, ausschließlich der doppelt ausgeführten Beamten, die bei zwei Bahnen Dienst thaten, ohne dafür bezahlt zu werden, 185688 Beamte und ständige Arbeiter mit 67771632 Rubel Gehalt und Lohn (einschließlich Nebenbezüge). Von der Gesamtsumme der Beamten und Arbeiter entfielen 18201 (13180563 Rubel Gehalt u. s. w.) auf die Centralverwaltung und örtliche allgemeine Verwaltung, 113933 (19875994 Rubel) auf den Bahnunterhaltungs- und Bewachungsdienst, 73424 (25695255) auf den Telegraphen- und Verkehrsdienst und 78552 (32366730) auf den Zugförderungs- und Betriebsmitteldienst.
C. Das Anlagekapital der Staats- und Privatbahnen.
Anlagekapital | Anfang 1892 Metall-Rubel in Tausenden | Kredit-Rubel in Tausenden |
---|---|---|
Aktien im Nennbetrage zu | 235562 | 136642 |
Obligationen im Nennbetrage zu | 1328751 | 198073 |
Zusammen Grund- und Ergänzungskapital in Aktien und Obligationen | 1564313 | 334715 |
Hierzu treten: a. Die in das Grundkapital nicht eingerechneten, von der Regierung gezahlten Baudarlehen | 50418 | 222563 |
b. Ausgaben, welche auf die Betriebsausgaben der Eisenbahnen verrechnet wurden | - | 16725 |
c. Ausgaben, welche aus dem Reserve- und Erneuerungsfonds und andern Kapitalien der Bahnen bestritten sind | - | 65444 |
Zusammen | 1614731 | 639447 |
Der Staat hat für den größten Teil der Aktien Zinsbürgschaft übernommen; es ergab sich eine Verpflichtung zur Zahlung von Zinsen im Betrage von
62095000 Metall- und 16729000 Kreditrubel für das J. 1891,
62539000 Metall- und 17666000 Kreditrubel für das J. 1892.
D. Finanzielle Ergebnisse der unter dem Ministerium der Verkehrsanstalten stehenden Eisenbahnen.
Finanzielle Ergebnisse | 1892 |
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Roheinnahme (nach Abzug der auf dem Personen-, Gepäck- und Eilgutverkehr lastenden Staatssteuer) im ganzen Rubel | 301709000 |
Für 1 Werst Bahnlänge durchschnittlich " | 10994 |
Betriebsausgabe im ganzen " | 194032000 |
Für 1 Werst Bahnlänge durchschnittlich " | 7070 |
In Prozent der Roheinnahme | 64 |
Überschuß im ganzen Rubel | 107677000 |
In Prozent zum Anlagekapital | 3,40 |
Von der Roheinnahme entstammen aus dem Personenverkehr | |
Im ganzen Rubel | 50757000 |
Für 1 Werst Bahnlänge " | 1850 |
In Prozent der Gesamteinnahme | 17 |
Aus dem Güterverkehr | |
Im ganzen Rubel | 236542000 |
Für 1 Werst Bahnlänge " | 8619 |
In Prozent der Gesamteinnahme | 79 |
Der Überschuß für die Werst Bahnlänge betrug | |
Bei den Staatsbahnen Rubel | 2654 |
In Prozent des Anlagekapitals " | 2,97 |
Bei den Privatbahnen " | 4653 |
In Prozent des Anlagekapitals " | 3,58 |
Von den Staatsbahnen verzinsten nur wenige das Anlagekapital gut, wie die Transkaukasische Bahn (6,70 Proz.), Baskuntschakbahn (6,42), Jekaterinbahn (5,93) und Kursk-Charkow-Asowbahn (4,07). Höher war die Verzinsung bei den Privatbahnen, wie bei der Lodzer Fabrikbahn (15,37 Proz.), Moskau-Kasan (11,29), Moskau-Jaroslawl (8,98), Moskau-Kursker (8,84), Kursk-Kiew (7,21),
Grjasi-Zyrizyn (5,87), Warschau-Wiener (5,14), Schuja-Iwanowo (4,89) und Nikolaibahn (4,21).
E. Der Personenverkehr auf den unter dem Ministerium der Verkehrsanstalten stehenden Eisenbahnen.
Personenverkehr | 1892 |
---|---|
Beförderte Personen in Taus. | 49353 |
Durchfahrene Personenwerst " " | 5282753 |
Jede Person durchfuhr durchschnittlich Werst | 107,04 |
Jede Personenwagenachse war durchschnittlich besetzt mit Personen | 4,46 |
Die vorhandenen Plätze sind ausgenutzt mit Proz. | 37,07 |
Von den Reisenden benutzten die I. Klasse in Taus. | 567 |
II. Klasse " " | 2867 |
III. Klasse " " | 38838 |
IV. Klasse " " | 958 |
Einnahme überhaupt Rubel | 50271696 |
Für 1 Werst Bahnlänge " | 1831,80 |
Von 1 Reisenden Kopeken | 101,86 |
Für 1 Personenwerst " | 0,95 |
F. Der Güterverkehr auf den unter dem Ministerium der Verkehrsanstalten stehenden Eisenbahnen.
Güterverkehr | 1892 |
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Beförderte Güter in Taus. Pud | 4485243 |
Durchfahrene Pudwerst in Tausend | 935105669 |
Durchschnittlich ist 1 Pud befördert Werst | 212,50 |
Tragfähigkeit eines Güterwagens ist ausgenutzt mit Proz. | 47,89 |
Auf 1 Wagenachse kommen Pud | 153,18 |
Einnahme überhaupt Rubel | 217280000 |
Für 1 Werst Bahnlänge " | 7914 |
Für 1 Pud Kopeken | 4,84 |
Für 1 Pudwerst " | 0,02 |
G. Die Ausgaben für die unter dem Ministerium der Verkehrsanstalten stehenden Eisenbahnen.
Ausgaben | 1892 |
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Central- und örtliche Betriebsverwaltung Rubel | 23670395 |
In Prozent der Gesamtausgabe | 13,36 |
Bahnunterhaltung und -Bewachung Rubel | 48307460 |
In Prozent der Gesamtausgabe | 27,27 |
Zugförderungs- und Betriebsmitteldienst Rubel | 71161016 |
In Prozent der Gesamtausgabe | 40,18 |
Verkehrs- und Telegraphendienst Rubel | 33989798 |
In Prozent der Gesamtausgabe | 19,19 |
Außer diesen Ausgaben, die direkt mit der Verwaltung der Bahn und des Betriebes zusammenhängen, haben die Russische Eisenbahnen noch eine Anzahl sog. obligatorischer Ausgaben zu tragen. Dahin gehören: Beitrag zum Unterhalt der Invalidenhäuser für verunglückte Eisenbahnbedienstete (163323 Rubel), Abgaben, Steuern, Druck neuer Couponbogen (724430), Verluste bei finanziellen Abwicklungen (1095710), Fracht für Dienstgüter (4861307) u. s. w.
Bei den 1892 vorgekommenen Unfällen (457 Entgleisungen, 187 Zusammenstößen von Zügen und 857 sonstigen Unfällen) wurden 1821 Personen verletzt und 736 getötet.
Auf den Finländischen Eisenbahnen betrug (1892) die Roheinnahme aus dem Personenverkehr 5099000, aus dem Güterverkehr 7068000, die andern Einnahmen 154000 Rubel. Dem stand eine Betriebsausgabe von 8631000 Rubel gegenüber.
Auf den finländ. Staatsbahnen wurden (1892) 2537389 Personen befördert. An Betriebsmitteln waren vorhanden: 160 Lokomotiven, 424 Personenwagen und 4026 Güterwagen. Das Personal umfaßte 721 Beamte, 2185 Unterbeamte und Arbeiter.
II. Asiatisches Rußland. Zu den bedeutendsten Unternehmungen der Neuzeit gehören die von dem General Annenkow erbaute und unter der Verwaltung des Kriegsministeriums stehende Transkaspische Eisenbahn (s. d.) und die im Bau befindliche Sibirische Eisenbahn (s. d.).
Zur Erschließung Westsibiriens wurde Ende der achtziger Jahre von einem Privatunternehmer eine, ebenfalls ungefähr 400 km lange Ob-Eisenbahn von dem am Ob belegenen Marktstecken Obdorsk nach einer Bucht des Waigatschmeers nahe an der Jugorstraße geplant, doch scheint das Projekt in den letzten Jahren wieder ins Stocken geraten zu sein. Im ganzen waren im asiat. Rußland (1894) 3053 km Eisenbahnen vorhanden.