Balsam
,
Balsamapfel - Baltard

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Seite 2.298. im allgemeinen ein dickflüssiger oder auch verhärteter Saft von starkem
Geruch. Die natürlichen Balsame
sind nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch die im
Pflanzenreich vorkommenden Mischungen von
Harzen oder harzartigen
Körpern
mit ätherischen
Ölen, neutralen
Substanzen,
Zimtsäure etc. Sie sind von honigähnlicher
Konsistenz, fließen
freiwillig oder nach gemachten
Einschnitten aus
Stamm und
Ästen mehrerer Baumarten aus
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oder werden durch Auskochen und Auspressen aromatischer Pflanzenteile gewonnen. Sie riechen stark aromatisch, schmecken scharf,
beißend, verlieren, der Luft ausgesetzt, größtenteils ihr ätherisches Öl, trocknen ein und verharzen. Von Wasser werden
sie nicht, von Äther zum Teil, von Alkohol vollständig gelöst; bei der Destillation
[* 3] mit Wasser geben sie ätherisches Öl
und hinterlassen Harz. Ursprünglich verstand man unter Balsam
bloß das harzig-ölige Exkret des Balsambaums, den Mekkabalsam, übertrug
aber bald jenen Namen auf zahlreiche andre Stoffe von aromatischem Geruch, ohne den Begriff scharf zu begrenzen, daher auch oft
Terpentin, Benzoe und ähnliche Stoffe als Balsame
bezeichnet werden.
Öle und Fette liefernd

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Öle.
Vorzugsweise aber führen diesen Namen der Perubalsam (schwarzer indischer Balsam
), der Tolubalsam, der kanadische
Balsam
, der Mekkabalsam, der Kopaivabalsam und der Storaxbalsam.
Auch künstliche salben- oder ölartige oder dünnflüssige Mischungen
werden als Balsame
bezeichnet und gleichen hinsichtlich ihres starken aromatischen Geruches den natürlichen Balsamen
, mit
welchen sie sonst nichts Gemeinsames haben. Hervorzuheben sind: der Hoffmannsche Lebensbalsam (Mixtura
oleoso-balsamica
), eine Lösung verschiedener ätherischer Öle in
[* 4] Alkohol;
der Wundbalsam
(Balsamum vulnerarium), eine Mischung
mehrerer adstringierender Stoffe, wie Myrrhe, Drachenblut, Thymianöl, Alkohol, Weinessig etc.;
der Schwefelbalsam (Balsam
sulphuris),
eine Auflösung von Schwefel in fettem oder ätherischem Öl;
der Muskatbalsam (Balsam s. Oleum Nucistae), ein salbenartiges Gemenge aus Muskatbutter, Wachs und Olivenöl;
der Mailänder Balsam, eine wohlriechende Lösung verschiedener ätherischer Öle in Alkohol, etc. Die meisten Balsame werden arzneilich verwendet.
Vgl. Wiesner, Die technisch verwendeten Gummiarten etc. (Erlang. 1869).