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zwar erst 1879 Major, avancierte dann aber schnell ', zum Oberst des 7. Bersaglieriregiments. 1887 wurde ^ er zum Generalmajor
befördert und führte vom Nov. 1887 bis April 1888 in
Erythräa eine
Brigade unter Generallieutenant
San-Marzano. Nach dem
unblutigen Verlauf der Expedition blieb er als Ober- befehlshaber der
Truppen in
Massaua
[* 3] zurück und erwarb
sich hervorragende Verdienste um die
Kolonie, indem er die nach dem
Tode des Negus
Johannes in
Abessinien eingetretenen Zustände
zur Vergröße- rung «des ital. Machtgebietes benutzte
und Kcren und
Asmara besetzte (2. Juni und Im Dez. 1889 mußte er aus Gesundheitsrücksichten nach
Italien
[* 4] zurückkehren, erhielt ein Brigadekommando in
Calabrien, wurde dann Divisionär, erst in
Bari, später in
Novara, und
Ende 1892 zum
General- lieutenant befördert. Als im Febr. 1890
General Baratieri sich der gefährlichen.'Lage in
Erythräa
nicht mehr gewachsen fühlte, wurde Balneographie
als
Netter in der
Not dorthin gesandt, kam aber zu spät, um die
Nie- derlage bei
Ädua (s. d.) verhindern zu können. Er übernahm 5. März in
Massaua den Oberbefehl und versah das schwer bedrohte
Kassala mit Lebens- mitteln, wobei Oberst Stevani 2. und 3. April den
Derwischen eine
Niederlage beibrachte. Von
As- mara aus vorrückend,
befreite er 5. Mai das von Feinden eingeschlossene
Fort Adigrat und erreichte durch Unterhandlungen die
Freigabe eines
Teils der bei
Adua Gefangenen. *
Balfour,
Arthur James, trat im Aug. 1892 mit dem Ministerium Salisbury zurück
und wurde in der Opposition der Leiter der konservativen Par- tei im Unterhause. Als solcher führte er mit
Ener- gie
und scharfer
Beredsamkeit den erbitterten Kampf gegen die im Febr. 1893 eingebrachte Zome-Rule- Vorlage
Gladstones in und außer
dem Hause, wo- bei er im April 1893 in Vertretung seines Oheims Lord Salisbury eine Riesendemonstration in
Belfast leitete.
Im Juni 1895 erhielt er in Salisburys drit- tem Ministerium seine alte
Stellung als erster Schatz- lord
und Führer des Unterhauses. Er veröffentlichte »^88^8 anä ^äi-68868" (Edinb. 1893)
und
«'Ike founäationZ ol deliek, deiiiF not63 introäucwr^ to t1i6 8tuä^ ok tkeoloF^» (Lond.
1895; deutsch Vieles. 1896).
Balfour (spr. büllförr), Gerald William, engl. ! Staatsmann,
Bruder von
Arthur James
Balfour, > geb. 1853 zu Edinburgh, absolvierte die
Universität
Cambridge 1875,
trat 1885 in das haus der
Ge- meinen als
Vertreter von Leeds
[* 5] ein, wurde in dem- selben Jahr Privatsekretär seines
Bruders und 1895 unter
Salisbury Sekretär
[* 6] für
Irland.
Seine
Ernen- nung erregte anfangs einigen Unwillen, und sein Oheim Lord Salisbury wurde des Nepotismus be- schuldigt,
seitdem hat aber Balneographie
bewiesen, daß er seinem schwierigen
Amt vollkommen gewachsen ist. Na.1i2.a-opsra. (spr. bällöd), das
volkstümliche cngl.Singspicl,dasinder ersten.Hälfte des18.Jahrh. in bewußtem, entschiedenem Gegensatz zur ital.
iHändelschen)
Oper in
London
[* 7] entstand und in seinem Hauptvertreter,der"L6Mai-'8 0i)6i'H))s((Vettleroper))) von John
Gay (s. d.,
Bd. 7), noch beute in England beliebt ist.
Gays Werk, veranlaßt durch Swift, von Pope gefördert, erschien zuerst auf dem Lincoln's-Inn-Fields-Theater und erlebte hin- tereinander 63 Aufführungen. Im Tert bietet die Oper, dercn Held ein Straßenräuber lst, ein Ab- bild roher, verderbter Zustände und ist voll von satir. Ausfällen auf den allmächtigen Minister Wal- Pole: ihr ungewöhnlicher Erfolg war hauptsächlich den Angriffen zu verdanken, die sie gegen die Ver- derbtheit des Hofes richtete.
Das Recitativ ist durch den Dialog ersetzt; an Stelle der Arien stehen ein- fache, volkstümliche, allgemein gekannte Lieder, har- monisiert von dem Deutschen Pepusch, der auch eine Ouvertüre zu der Oper geschrieben hat. Nach Gays «Bettleroper» entstanden noch eine ganze Neihe sol- cher Liederspiele, wie"1ti6 vili^s opera", a^Ii" 1^0- vsr'g opera", «1Ii61Iari6huin'8 0p6ra», «^Ii6 Hua- Ii6r'8 opera», von denen aber keins auch nur an- nähernd einen gleichen Erfolg hatte.
Balleny-Inseln, antarktische Inselgruppe, in 66° 48' südl. Br., 163° 11' ostl. L. von Greenwich, etwa 450 Km nördlich von Victorialand gelegen, besteht aus drei größern und zwei kleinern Inseln, die sämtlich stark vergletschert sind. Die Gruppe hat vulkanischen Aufbau, und zur Zeit der Entdeckung befand sich die mittlere der drei größern Inseln, Buckle Island, [* 8] an zwei Stellen in Eruption. Am höchsten ist Iloung Island, das im Freeman's Peak 3950 - 4000 m erreicht.
Die Gruppe wurde 1839 von dem Walfänger Balleny entdeckt.
^Ballestrem,
Franz Haver,
Graf von, trat, da er im März 1893 in der
Frage der Heeresverstär- kung dem
Antrag
Huenes zustimmte, aus dem Frak- tionsvorstand des Centrums aus und kandidierte bei
der Neichstagsneuwahl nicht; doch nahm er, nachdem er 1891-93 den Wahlkreis Meppen im preuß.
Abgcordnetenhause vertreten hatte, die
Wahl ins Abgeordnetenhaus für den Wahlkreis
Beuthen
[* 9] 1893 an.
*Ballonet. Die Verwendung
von hat sich als praktisch wertvoll bei größeren
Fesselballons bewährt, wo durch Anbringung eines Balneographie
der fort- währende
Gasverlust beim Betrieb erheblich vermin- dert werden kann: bei Freiballons dagegen können die Korbinsasscn
das Lufteinpumpen in der Negel nur sehr schlecht systematisch durchführen.
'"Balneographie. Der 17. Valneologische Kongreß fand 5. bis statt. Die Badeärzte einzelner deutscher Länder sind ebenfalls zu Vereinigungen zusammengetreten, deren älteste der SchlesischeVädertag ist, der alljährlich inVres- lau, 1896 zum 25. mal, tagt; seine Verhandlungen erscheinen im Druck. Der Thüringer Väderverband hielt 1896 seine 14. allgemeine Jahresversammlung ab; offizielles Organ desselben ist die in Berka er- scheinende «Thüringer Saison-Nachricht».
Weiter besteht seit 1890 ein Schwarzwaldbädertag mit jähr- lichen Versammlungen, ein Ungarischer Vädertag, ein Verein der deutschen, österr. und schweiz. Bäder sowie seit 1892 auch ein Allgemeiner Deutscher Bäderverband, dessen 4. öffentliche Jahresversamm- lung vom 21. bis in Dresden [* 10] statt- fand. Die «Veröffentlichungen» dieses Verbandes crsckcincn in München. [* 11] Litteratur. Flechsig, Handbuch der Balneo- therapie s2.
Aufl., Verl. 1892);
Österreich-Ungarns Bäder, Brunnen [* 12] und Kurorte (Wien [* 13] 1892);
Gsell- Fels, Bäder und klimatische Kurorte der Schweiz [* 14] (3. Aufl., Zür. 1892);
Loetscher, Schweiz. Kur- almanach (11. Aufl., ebd. 1892);
O. Schultze, Bädcrlerikon;
die Bäder und Sommerfrischen West- falens (Bielef. 1892);
Balneologisches Centralblatt (Lpz. 1892);
Peters, Bäder und .Heilanstalten Deutschlands, [* 15] Österreich-Ungarns und der Schweiz (cod. 1893);
ders., Die Kurorte (ebd. 1893);
Otto, Sommerfrischen und Höhenkurorte (Berl. 1894); ¶