Ballu
(spr. ballüh), Théodore, franz. Architekt, geb. zu Paris, erhielt seine künstlerische Ausbildung in der École des beaux-arts, war 1835-40 Schüler von Lebas und trug im letztgenannten Jahr den großen Preis davon. Nachdem er darauf Griechenland bereist hatte, wurde er Inspektor der Bauarbeiten an der Kirche Ste. Clotilde und trat 1850 an die Stelle Gaus, indem er dessen Plan zwar im allgemeinen beibehielt, aber der Kirche die herrlichen durchbrochenen Turmpyramiden verlieh.
Außerdem restaurierte er den bekannten gotischen Turm St. Jacques la Boucherie (1853) und die Kirche St. Germain l'Auxerrois (1858), baute 1861-67 im modernisierten Renaissancestil die Kirche Ste. Trinité und 1863-69 in reich verziertem romanischen Stil die Kirche St. Ambroise in Kreuzform mit einer großen, von Arkaden durchbrochenen Vorhalle und zwei eleganten Türmen. 1857 erhielt er das Ritter- und 1869 das Offizierkreuz der Ehrenlegion; 1872 wurde er Mitglied der Kunstakademie. Er gab 1874 eine Monographie über die Kirche St. Ambroise heraus.