Balken
,
ein gerades, gewöhnlich vierkantig behauenes
Stück Holz,
[* 2] das wagerecht freiliegend mit seinen
Enden aufliegt
und zum Tragen von Lasten bestimmt ist. Ein
System in einer
Fläche liegender Balken
, das zum Tragen der
Decke
[* 3] eines untern Raums
oder des Fußbodens eines obern Raums oder zu beiden Zwecken dient, bildet eine
Balkenlage (s. d.). In der Regel werden die
Balken
nach der
Tiefe des
Gebäudes zu gelegt, als der kürzern Dimension,
[* 4] da somit eine größere Ausnutzung ihrer Tragfähigkeit
ermöglicht wird, doch sind
Aufnahmen hiervon nicht selten. Da diese Tragfähigkeit mit dem Quadrat ihrer
Höhe wächst, so legt man die Balken
stets auf die hohe Kante, d. h. giebt ihrem Querschnitt
eine größere Höhe als
Breite,
[* 5] z. B. bei beschlagenem Holze ein Fünftel, bei geschnittenem zwei Fünftel mehr.
Das Maximum der Tragfähigkeit eines Balken
erreicht man bei dem Verhältnis der
Breite zur Höhe etwa wie 5 zu 7 (genauer
wie 1 : V2). Da die
Stärke
[* 6] der an natürliche Grenzen
[* 7] gebunden ist, nämlich an die
Starte der geschlagenen Baumstämme,
so ist auch die freiliegende Länge der Balken
oder die Zimmertiefe eine bedingte. Bei Belastungen, wie sie in Wohngebäuden
vorkommen, dürfte diese
Tiefe, schon aus
Gründen der
Beleuchtung
[* 8] u. s. f., das
Maß von 6 bis 6,5 m selten
überschreiten. Wegen des verjüngten Wuchses der
Stämme erhält man bei der Bearbeitung derselben zu rechtwinkligem Querschnitt
an dem der
Wurzel
[* 9] näher liegenden
Ende
(Stammende) stärkere
Abschnitte als am obern Ende
(Zapfende), oder, wenn es nicht
mehr möglich ist, nach oben den Querschnitt völlig rechtwinklig zu erlangen, abgerundete
Ecken
(Baumkanten).