Baldung
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Hans, genannt Grün oder Grien, Maler, Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt, geboren zu Gmünd [* 2] in Schwaben um 1476, bildete sich nach Dürer und M. Grünewald, arbeitete zu Freiburg [* 3] i. Br. und Straßburg, [* 4] wo er 1545 starb. In Zeichnung und Komposition schließt er sich eng an Dürer, von dem er sich aber durch einen leidenschaftlichen und oft ungezügelt phantastischen Hang unterscheidet; in der Färbung ist er bisweilen trocken und kalt, bisweilen erreicht er eine große Leuchtkraft und Durchsichtigkeit des Kolorits.
Sein Hauptwerk vom Jahr 1516 befindet sich aus dem Hochaltar im Freiburger Münster, [* 5] aus elf Tafeln bestehend: Leben Christi und seiner Mutter, die Apostel, Heilige und Donatoren. Andre Werke von ihm befinden sich in Basel [* 6] (Christus am Kreuz, [* 7] 1512; der Tod, eine Frau küssend, und der Tod, eine Frau in das Grab ziehend, 1517), im Berliner [* 8] Museum (Kreuzigung, 1512; Anbetung der Könige, Steinigung des Stephanus, 1522), im Darmstädter Museum (Christus als Gärtner, 1539), in der Münchener Pinakothek (Pfalzgraf Philipp, 1517) und im Wiener Belvedere (männliches Bildnis, 1515). Am nächsten an Großartigkeit der Auffassung kommt er Dürer in seinen Zeichnungen, von denen das Kupferstichkabinett zu Karlsruhe [* 9] ein ganzes Buch besitzt. Er versuchte sich auch im Kupferstich und lieferte Zeichnungen für den Holzschnitt (etwa 160). Dürer ehrte ihn durch Übersendung einer Haarlocke.