Baldi
,
Bernardino, ital. Dichter und Gelehrter, geb. zu
Urbino, studierte zu
Padua
[* 2]
Philologie und Mathematik und lebte am
Hofe Ferrante Gonzagas, der ihn 1586, wo er auch päpstl. Protonotar
wurde, zum
Abbate von Guastalla ernannte. Später zog er sich nach
Urbino zurück, von wo er 1612 als Gesandter nach
Venedig
[* 3] ging. Er starb zu
Urbino. Als Dichter und Gelehrter genoß er großen Ruhm, er soll 12
Sprachen
gekannt haben. Geschätzt sind das Lehrgedicht «La Nautica» und die
Eklogen in «Versi e Prose di Monsignor Baldi»
(Vened.
1590). Bisweilen sucht er nach neuen seltsamen Formen, kombinierte z. B. ein
Sonett aus 3- und eins aus
11silbigen Versen zu 14silbigen in «Lauro, scherzo giovanile» (Pavia 1600),
und aus 7- und 11silbigen Versen zu 18silbigen in «Diluvio universale» (ebd. 1604). Auf geschichtlichem Gebiete schrieb er: «Vita e fatti di Guibaldo I di Montefeltro duca d'Urbino. Libri XII» (2 Bde., Mail. 1821),
«Vita e fatti di Federigo di Montefeltro duca d'Urbino» (3 Bde., Rom [* 4] 1824).
Vgl. Affò, Vita di Baldi
(Parma
[* 5] 1783),
Per Baldi
(Ancona
[* 6] 1885).