Baldasserōni,
Giovanni, toscan.
Ministerpräsident, geb. 1790 zu
Livorno,
[* 2] wurde zuerst Douanier
in
Pisa
[* 3] und dann Rechnungsrevisor (sindaco) in
Florenz;
[* 4] 1845 erhielt
er den
Titel eines
Staatsrats und thatsächlich die Leitung
des
Finanzwesens, den
Charakter als Finanzdirektor aber erst im
August 1847. Bei den Ministerkrisen im
September 1847 und Juni 1848 behauptete
sich auch bei veränderten Regierungsprinzipien. Zum
Senator ernannt, wurde er mit dem
Ministerium Ridolfi
durch die republikanische
Demonstration vom gestürzt, begab sich dann auf den
Ruf
Leopolds II. nach
Gaeta und trat an
die
Spitze der neugebildeten konservativen
Regierung. Im
Sommer 1850 war er mit dem
Großherzog in
Wien
[* 5] und brachte von
dort die toscanischen Septembergesetze mit, durch welche die
Konstitution auf unbestimmte Zeit suspendiert und die
Preßfreiheit
beschränkt wurde. Als Finanzminister bemühte er sich, durch
Erhöhung der direkten und indirekten
Steuern den zerrütteten
Staatsfinanzen aufzuhelfen. Im
Herbst 1852 wurde ein Mordversuch gegen ihn gemacht. Im Mai 1859 mußte er abermals dem
Umschwung der
Dinge weichen. Er starb Baldasseroni
schrieb eine
Biographie des
Großherzogs
Leopold II.
(Flor. 1871).