Baldachin
(franz. Baldaquin, ital. Baldacchino),
eine verzierte, von
Säulen
[* 2] getragene oder auch an der Wand befestigte
Decke
[* 3] über einem
Thron,
[* 4] einem
Bett,
[* 5] einer
Kanzel etc.;
auch ein auf vier
Stangen getragener viereckiger
Schirm von
Seide,
[* 6]
Brokat oder andern reichen
Stoffen. Man trug früher einen
solchen Baldachin
häufig bei feierlichen
Aufzügen über fürstlichen und andern vornehmen
Personen; jetzt kommt
er in
Europa
[* 7] nur noch bei den
Prozessionen der katholischen
Kirche vor, wo der die
Monstranz tragende
Geistliche unter demselben
geht. Das
Wort wie die
Sache stammen aus dem
Orient, wo die Herrscher und Vornehmen teils aus Rücksicht auf die heißen Sonnenstrahlen,
teils zum Zeichen ihres Ansehens sich selten anders als unter einem oft von den
Großen des
Volks getragenen
Baldachin
zeigen. - In der
Architektur ist ein kleines, von
Konsolen getragenes
Dach
[* 8] über
Kanzeln oder
Statuen, vorzugsweise in der
Gotik, wo es eine Art nach drei Seiten offener
Nischen bildet und außen an
Türmen und
Strebepfeilern,
im Innern an Säulenpfeilern angebracht wird.