Balancier
[* 3] (franz., spr. -angssjeh), großer, ein- oder
doppelarmiger, um eine horizontale
Achse drehbarer
Hebel,
[* 4] dient dazu, irgend eine
Kraft
[* 5] am einen Ende aufzunehmen
und vermittels des andern mit passender Änderung weiter zu
übertragen. Findet der Balancier
speziell dazu Anwendung, an einem
Arm
ein Gegengewicht zu tragen, welches den auf- und abgehenden
Massen einer am andern
Arm angreifenden
Maschine
[* 6] das
Gleichgewicht
[* 7] halten soll, so heißt er Gegengewichtsbalancier.
Bei den
Dampfmaschinen
[* 8] war der Balancier
das älteste
Mittel, durch welches man die geradlinige
Bewegung des
Kolbens in eine rotierende
umzuwandeln und dadurch auf ein
Schwungrad zu
übertragen wußte. Solche
Maschinen, wie sie ursprünglich von
Watt konstruiert
wurden, sind gegenwärtig immer noch vielfach im
Gebrauch, besonders in
Bergwerken und auf Flußdampfschiffen,
und man nennt sie auch Balancier
maschinen (s.
Dampfmaschine)
[* 9] im
Gegensatz zu solchen, bei welchen der
Kolben seine
Bewegung direkt
vermittelst der
Bleuelstange auf die
Kurbel
[* 10] des
Schwungrades überträgt. Die
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mehr
Balanciers
der Dampfmaschinen nehmen häufig ganz riesige Dimensionen an, weshalb man sie jetzt vielfach zur Erhöhung der Festigkeit
[* 12] aus Schmiedeeisen (Blech mit Winkeleisen) herstellt, da das früher ausschließlich gebrauchte Gußeisen bei der starken Inanspruchnahme
des Balanciers
nicht genügende Sicherheit bot. Auch die Balanciers der Dampfmaschinen sind entweder einarmige oder zweiarmige
Hebel, deren eines Ende durch eine Gelenkgeradführung (z. B. ein Wattsches Parallelogramm)
[* 13] mit der Stange des Dampfkolbens in
Verbindung gebracht ist, während an einer andern Stelle (bei zweiarmigen Balanciers
am andern Ende) die zu treibende Kurbel
oder ein geradlinig auf- und niedergehender Teil mittels einer Bleuelstange angeschlossen ist.
Die Gegengewichtsbalanciers
sind insbesondere bei Wassersäulenmaschinen
[* 14] im Gebrauch und dienen sowohl
dazu, den Gang
[* 15] der einseitig wirkenden Wassersäulenmaschinen zu regulieren, indem sie die Bewegung des Treibkolbens nach der
einen Richtung hin unterstützen und nach der entgegengesetzten Richtung hindern, so daß das Kolbenspiel seinen regelmäßigen
Fortgang hat, ohne eine bedeutende Geschwindigkeitsveränderung zu erfahren, als auch dazu, bei den Pumpwerken
das ungeheure Gewicht des oft mehrere Hundert Meter in den Schacht hinabreichenden Gestänges auszugleichen, welches sonst, vorzugsweise
auf den untersten Stangen ruhend, unfehlbar deren Verbiegen und Brechen bewirken würde. Man unterscheidet hierbei mechanische
und hydraulische Balanciers
, je nachdem das Gewicht eines festen Körpers oder einer Wassersäule zur Ausgleichung
benutzt wird. An Prägmaschinen heißt der mit der Schraube verbundene horizontale und an beiden Enden mit schweren Gewichten
versehene gleicharmige Hebel Balancier.