Hermann Ludwig von, deutscher Diplomat, geb. 7. März 1812 zu Berlin, studierte 1829-1832 die Rechte,
trat dann in den Staatsverwaltungsdienst und ging 1835 zur diplomatischen Karriere über. Er ward 1837 Legationssekretär
in Brüssel, 1841 Hilfsarbeiter im auswärtigen Ministerium, 1842 Legationsrat, 1845 Generalkonsul in Warschau, 1846 Ministerresident
in Frankfurt a. M., 1848 Geschäftsträger in Darmstadt, 1850 vortragender Rat und 1854 Chef der ersten Abteilung
im auswärtigen Ministerium, 1859, nachdem er geadelt worden, Gesandter in Kopenhagen und nahm 1864 am Londoner Kongreß und
an den Verhandlungen des Wiener Friedens teil. Hierauf wurde er zum Gesandten in Brüssel ernannt, versah aber 1871-73 wiederholt
die Stelle eines Staatssekretärs des auswärtigen Amtes in Berlin und nahm, ins Herrenhaus berufen, auch
an der konstitutionellen Entwickelung Preußens in liberalem Sinn teil. Er starb 26. März 1874 in Brüssel.
Don Pietro, ital. Historiker, geb. 3. Sept. 1840 zu Este, besuchte das Priesterseminar in Padua
und trat sodann in den geistlichen Stand. Nachdem er in Venedig, Modena und Turin ultramontane Zeitungen redigiert hatte, wurde
er 1879 Archivar am vatikanischen Archiv in Rom und zog sich mit dem Titel eines päpstlichen Hausprälaten 1883 nach Pregatto
bei Bologna zurück. Unter seinen zahlreichen Werken klerikaler Tendenz sind hervorzuheben: »I precursori
del razionalismo fino a Lutero« (Parma 1867-69,2 Bde.);
»Pio IX., la Chiesa e la Rivoluzione« (Modena 1869,2 Bde.);
»Storia
di Gregorio IX. e de' suoi tempi« (das. 1872-73,3 Bde.);
»Storia d'Italia« (das. 1878-88,7
Bde.);
»La politica di Clemente VII. fino al sacco di Roma« (Rom 1884);
»Clemente VII. e l'Italia dei suoi
tempi« (Mail. 1887) u. a.
Hermann Ludw. von, Diplomat, (Sohn des 1834 gestorbenen preuß. Diplomaten Joseph Wilh. Von Balan, geb. 7. März 1812 in
Berlin, studierte dort und in Heidelberg die Rechte, trat 1832 in den Justiz-, 1834 in den Verwaltungsdienst
und ging 1835 in den Dienst des Auswärtigen Amtes über. Er bekleidete nacheinander diplomat. Stellungen in Brüssel, Dresden,
Warschau, Frankfurt a. M. (1840 als Ministerresident), am großherzogl.
hess. Und nassauischen Hofe (1848), arbeitete von 1850 bis 1859 im Auswärtigen Amte in Berlin und wurde 1859 geadelt und als
Gesandter nach Kopenhagen geschickt. Nachdem er 1804 Preußen auf den Londoner Konferenzen vertreten hatte, wurde er in demselben
Jahre noch preuß. Gesandter in Brüssel, seit 1871 auch Vertreter des Deutschen Reichs. Er starb in Brüssel 26. März 1874. Balan war
sehr angesehen als geschickter und charaktervoller Diplomat.
Don Pietro, ital. Geschichtschreiber, geb. 3. Sept. 1840 zu
Este (Provinz Padua), nahm nach Vollendung seiner Studien im Seminar zu Padua die Weihen, worauf ihn der damalige Patriarch von
Venedig, Kardinal Trevisanato, mit der Leitung der kathol. Zeitung «Libertà cattolica» betraute. Von Venedig nach Modena übergesiedelt,
gab er zugleich 1867-73 den «Diritto cattolico» heraus
und widmete sich dann ausschließlich geschichtlichen Studien. Von Leo XIII. wurde er 1879 an das vatikanische Archiv nach Rom
berufen, gab aber diese Stellung 1883 auf. Balan lebt zu Pregatto bei Bologna ganz seinen geschichtlichen Arbeiten. Unter seinen
zahlreichen histor. Schriften klerikaler Richtung sind hervorzuheben: «I precursori del razionalismo fino
a Lutero» (2 Bde., Parma 1867-69),
«Pio IX, la Chiesa e la Rivoluzione» (2 Bde., Modena 1869),
«Storia di Gregorio IX e de'
suio tempi» (3 Bde., ebd. 1872-73),
«Storia d'Italia» (7 Bde.,
ebd. 1878-88),
«La politica di Clemente VII fino al sacco di Roma» (Rom 1884),
«Clemente VII e l'Italia
dei suoi tempi» (Mail. 1887).