Balaklawa
,
Stadt und
Hafen im
Kreis
[* 2] Jalta des russ. Gouvernements
Taurien, an der hohen Südwestküste der Krim
[* 3] und an der
kleinen, aber gut geschützten
Bucht von Balaklawa
, 13 km südöstlich von Sewastopol,
[* 4] hat (1885) 2347 E., meist Griechen,
Fischfang,
Handel und ein besuchtes Seebad. Die
Bucht, bis 1860 Kriegshafen, wird nur noch von Küstenfahrern
benutzt. In der Nähe befinden sich Marmorbrüche und 8 km westlich auf hohen Felsen am
Meere das St. Georgskloster. - An der
Stelle B.s lag im
Altertum die Feste Palakion der Scythen, dann war der Ort im
Besitz griech. Kolonisten, die die
Bucht
von Balaklawa
den
«Hafen der
Wahrzeichen» (Symbolon portus) nannten. 1365 war Balaklawa
unter dem
Namen
Cembalo oder Cembaro eine genuesische
Niederlassung mit Festungswerken, deren Reste noch vorhanden sind; 1475 ward es von den
Tataren erobert.
Als die Krim 1783 an
Rußland kam, wanderte die tatar.
Bevölkerung
[* 5] von Balaklawa
aus; an ihrer
Stelle wurden Griechen
vom Archipel angesiedelt und aus ihnen 1795 das balaklawische. griech.
Bataillon errichtet, das bis 1859 bestand. Im Krimkriege
nahmen die Engländer
Hafen und Stadt. Balaklawa
war dann der Depotplatz des engl.-franz.
Heers, welches Sewastopol belagerte,
und wurde durch eine Reihe starker Schanzen gegen Handstreiche gesichert. Am erstürmten die
Russen unter Liprandi die vorgeschobenen Werke, gaben dieselben jedoch bald wieder auf. Während dieses
Gefechts fand eine
denkwürdige
Attacke des Lord
Cardigan mit der leichten Kavalleriebrigade, der sog. Totenritt, statt. Nach dem Friedensschlusse
wurde im Juni 1856 Balaklawa
von den Engländern wieder geräumt.