Bakonyer
Wald (spr. bákonjer), großes ungar. Wald
gebirge mit kegelförmigen
Kuppen, das, sich 80-90 km lang und 30-45 km breit an das Sümegher
Plateau anschließend, die Grenzscheide zwischen der kleinen
und großen ungarischen
Ebene bildet. Es erstreckt sich von
SW. nach
NO. längs des
Plattensees durch die
Komitate
Zala und
Veszprim
und reicht, das
Weißenburger und
Komorner
Komitat durchschneidend, mit seinen
Ausläufern nördlich bis an die
Donau. Die höchsten
Spitzen sind im
SW. der Köröshegy (707
m) und der Kabhegy (599 m). Inmitten der prächtigen Weingelände, welche die dem
See
zugekehrte Seite bekränzen, erhebt sich der merkwürdige, nordwärts steil abfallende Basaltfelsen Badacson,
an dessen Abhängen der berühmte
Badacsonyer
Wein gewonnen wird. Die ausgedehnten Eichenwälder dienen zahlreichen Schweineherden
zur
Mast. Eine Fortsetzung des Bakonyer
Waldes bildet nordöstlich das
Vérteser Gebirge
(Pilis 755 m), dessen
Ausläufer sich
im N. bei
Gran
[* 2] und im O. im
Ofener Weingebirge und dem
Blocksberg bis an die
Donau erstrecken.
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Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bakonyerwald
(spr. báckonjer), in Ungarn
[* 3] der südl. Teil des Höhenzugs, der sich von Gran und Wischegrad an der Donau
in südwestl. Richtung bis zum Zalathal erstreckt, und zwar von der Einsenkung an, die die Bahn von Komorn nach Stuhlweißenburg
[* 4] benutzt, während der nordöstl. Teil Vértesgebirge (s. d.) heißt. Der Bakonyerwald
W. hat eine Länge
von 80 bis 90 km, eine Breite
[* 5] von 30 bis 40 km, bedeckt einen großen Teil der Komitate Veszprim und Zala.
Die höchsten Erhebungen liegen an der westl. Seite der Wasserscheide, nördlich von Bakony-Bel, wo der Blaue Berg (Köröshegy) 713 m
und der Kabhegy 601 m erreichen.
Nur die Mitte des Bakonyerwald
W. ist noch mit Wäldern, besonders von Buchen und Eichen bedeckt, in welche große
Schweineherden zur Mast getrieben werden; die niedrigern Landrücken sind in Ackerland verwandelt, die Abhänge nehmen Wein-
und Obstgärten ein, die Thäler sind von vielen Dörfern bevölkert. Die geognost. Verhältnisse des Bakonyerwald
W. bieten viel Interessantes
dar. Besonders merkwürdig sind die vielen Basaltberge, vor allem der sich unmittelbar am Ufer des Plattensees
bis 437 m erhebende Badacson, an dessen nördl. Seite mächtige Basaltsäulen eine steile Wand bilden. An diesen Basaltbergen
wächst der beste,
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Wein der Plattenseegegend, so der Schomlauer Wein an dem Somlyo (436 m). Ein Abfluß des Bakonyerwald
W. nach N. zur Donau ist der
Bakony.