Bakargandsch
(engl. Backergunge oder Bakkergan[d]j), Distrikt in der zu der indobrit. Präsidentschaft Bengalen gehörenden Division Dhaka, grenzt im N. an die Divisionen Dhaka und Faridpur, im O. an den Megna genannten untersten Teil des Brahmaputra, im S. an die Bai von Bengalen, im W. an die Distrikte Dschaßaur und Faridpur und hat 9450,7 qkm und (1881) 1900889 E. (13303 mehr als 1872), darunter 1267694 Mohammedaner, 624597 Hindu, 4797 Buddhisten, 3717 Christen, 83 Brahmo (theistische Hindu). Drei Viertel der (meist röm.-kath.) Christen sind die Nachkommen von Halbblutkindern, erzeugt von portug. Vätern mit Hindumüttern. Sie besitzen eine Kirche zu Sibpur. Der ganze Distrikt ist sehr niedriges, sumpfiges Alluvialland von ähnlicher Beschaffenheit wie die sog. Sundarban. Zwischen Ganges und Brahmaputra liegend und durch zahlreiche schiffbare Arme derselben bewässert, ist Bakargandsch häufigen Überschwemmungen ausgesetzt, weshalb die Wohnplätze auf künstlichen Erderhöhungen errichtet sind. Der Boden ist allenthalben, wo ihn nicht Gebüsch bedeckt, überaus fruchtbar. Kulturgewächse sind Reis, Zuckerrohr, Baumwolle, Ölpflanzen, Hülsenfrüchte, namentlich Erbsen. Die Dschangalgebüsche enthalten von wilden Tieren Tiger, Panther, Rhinocerosse, Hirsche, wilde Schweine, Affen und zahllose Vögel. Das Klima gilt für gesund, und die Hitze wird durch die Nähe der See und die Ausdünstung der zahlreichen Flußarme vermindert. Sie übersteigt im Schatten selten 30° C. Der Ort Bakargandsch (7060 E.), früher der Sitz der Distriktbehörden, bis Barisal (13186 E.) zum Hauptorte des Distrikts gewählt wurde, liegt unter 22° 33' nördl. Br. und 90° 23' östl. L., am Vereinigungspunkt des Krischnakati- und des Chairabadflusses, 172 km östlich von Kalkutta.