(Bajazid), Hauptstadt eines
Sandschaks im türk.
Armenien, WilajetErzerum, 25 km südöstlich
vom
Ararat, liegt amphitheatralisch auf einer Vorhöhe des
Ala Dagh, mit steilen
Straßen, mehreren
Moscheen und dem prachtvollen,
aber 1840 durch ein
Erdbeben
[* 2] zum Teil zerstörten
PalastMahmudPaschas, über welchem die alte
Feste (angeblich ein
Werk der Genuesen)
kühn und malerisch emporragt. Die Zahl der Einwohner beträgt, nachdem 1829 der größte Teil der armenischen
Bevölkerung
[* 3] ausgewandert ist, nur noch etwa 5000 (meistens
Kurden). Unweit Bajesid siegten 29. Juli (bei Karabulak) und 7. Aug. (bei
Kuruklere) 1854 die
Russen unter
Wrangel über die
Türken unter
SelimPascha. Am wurde Bajesid von denRussen
besetzt, die sich in der
Citadelle hielten, als die
Türken18. Juni die in diesen
Kämpfen arg zerstörte Stadt wiedereroberten.
Tergukassow befreite 10. Juli durch einen glänzenden
Sieg die belagerte
Besatzung.
(Bajazid,Bajazet), 1) BajesidI., Dschilderim, »der
Blitz«, so genannt wegen seiner
Schnelligkeit und
Kraft,
[* 4] geb. 1347 als
ältester Sohn des
SultansMurad I., bestieg nach dessen Ermordung 1389 den
Thron,
[* 5] welchen er sich durch
Hinrichtung seines
BrudersJakub sicherte. Sofort überschwemmte er die Donauländer mit seinen
Truppen und erzwang sich Unterwerfung.
Sodann gab ihm der Streit zwischen dem byzantinischen
KaiserJohannes und seinem Sohn
Andronikos,
an dessen
Stelle derselbe seinen Liebling
Manuel zum Thronfolger erklärt hatte, Gelegenheit, sich in diese
Händel zu mischen.
Die
Folge dieses
Siegs war die Unterwerfung von
Bosnien,
[* 10] worauf sich Bajesid gegen
Konstantinopel
[* 11] wandte. Aber sein Siegeslauf wurde
unterbrochen durch denEinbruch des
MongolenTimur in
Kleinasien; übermütig durch seine Erfolge, wagte
Bajesid die
Schlacht bei
Angora in welcher der
»Blitz« Bajesid von dem »großen
Wolf«
Timur besiegt und gefangen wurde. Anfangs
mild behandelt, wurde Bajesid, als er in ein
Komplott gegen
Timur sich einließ, strenger bewacht und bei
Nacht
in
Fesseln gehalten. Daß ihn aber
Timur in einen Käfig habe sperren lassen, ist eine
Fabel, welche daraus entstand, daß das
türkische
Kafes nicht bloß ein vergittertes Gemach, sondern auch Käfig bedeutet. Bajesid starb in der Gefangenschaft
2) Bajesid II., türk.
Sultan, Sohn
Mohammeds II., geb. 1446, regierte von 1481 bis 1512.
Seinen jüngern
Bruder,
Dschem, der als nach
Mohammeds Thronbesteigung geborner Sohn die Herrschaft beanspruchte und sich der asiatischen
Provinzen
bemächtigte, schlug er bei
Jenischehr unweit
Brussa und zwang ihn zur
Flucht nach
Syrien und
Ägypten,
[* 12] von wo derselbe später
zu den
Rhodiserrittern und dann zu
PapstAlexander VI. flüchtete, der ihn auf den
Wunsch Bajesids, welcher
große Geldsummen zahlte, 1495 aus dem Weg räumen ließ.
Seit 1484 machte Bajesid bedeutende
Eroberungen an der
Donau und am
SchwarzenMeer und unterwarf den
Chan der
Tataren und den
Woiwoden
der
Walachei. Dagegen wurde er von dem ägyptischen Mameluckensultan Kaitbai bei
Tarsus geschlagen und
zu einem ungünstigen
Frieden (1490) gezwungen. Dennoch schickte Bajesid dem durch die kastilisch-aragonische Macht bedrängten
Sultan von
Granada
[* 13] seine
Flotte zu
Hilfe, freilich erfolglos. Gleichzeitig fielen die türkischen
Statthalter von
Serbien und
Bosnien
in
Ungarn ein.
Der 1499-1503 mit gewaltigen
Mitteln gegenVenedig
[* 14] geführte
Krieg ergab kein erhebliches
Resultat. Aus einer
achtjährigen, mystischen Betrachtungen gewidmeten
Ruhe weckte Bajesid der in
Asien
[* 15] rebellierende
SchahKuli (Scheitan
Kuli), welcher
mit Mühe nach
Persien
[* 16] getrieben wurde. 1511 empörte sich Bajesids Sohn
Selim, von den
Tataren und Moldauern unterstützt;
er wurde zwar geschlagen, erneute aber denAufstand 1512. Durch die
Janitscharen eingeschüchtert, legte
Bajesid die
Regierung nieder und starb auf dem Weg nach
Adrianopel an
Gift, das ihm sein Leibarzt auf Anstiften seines
Sohns beibrachte. Er war ein
Freund gelehrter, besonders theologischer,
Studien und verwandte bedeutende
Summen auf öffentliche
Bauten.
Sein schönstes Werk ist die große, nach ihm benannte
Moschee zu
Konstantinopel. Auch
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