Bajanismus
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s. Bajus.
Bajanismus
6 Wörter, 44 Zeichen
Bajanismus,
s. Bajus.
Michael (eigentlich Michael de Bay), einer der bedeutendsten Theologen der katholischen Kirche im 16. Jahrh., geb. 1513 zu Melin im Hennegau, wurde 1551 Professor der Theologie zu Löwen. [* 3] Mit seinem Kollegen Hessels trug er die Augustinischen Lehren [* 4] von der göttlichen Gnade vor und wurde deshalb von den pelagianisierenden Franziskanern heftig angegriffen, aber gleichwohl mit jenem 1563 als Abgeordneter zum Tridentiner Konzil gesandt. Dann verwarf 1567 Pius V. 76 Sätze aus neuern Schriften des Bajus. Die Bulle ward indes erst dann publiziert, als Bajus, der sich gehorsam unterworfen hatte, behauptete, jene Sätze seien nicht seine Lehre. [* 5]
Die Universität verweigerte die Unterschrift der Bulle, und Bajus wurde 1578 sogar Kanzler derselben. Der Streit entbrannte heftiger, als Bajus 1587 mit seinen Kollegen 34 Sätze der Jesuiten als pelagianisch und unmoralisch verworfen hatte. Er starb Seine Lehre (Bajanismus) von der Sünde, dem freien Willen und der Gnade, mit der er auch die Bestreitung der päpstlichen Unfehlbarkeit und der unbefleckten Empfängnis der Maria sowie die Behauptung verband, daß die bischöfliche Gewalt unmittelbar von Gott sei, suchte später im Jansenismus zu kirchlicher Geltung und Anerkennung zu gelangen. Die Werke des Bajus wurden herausgegeben von Gerberon (Köln [* 6] 1696).
Vgl. Linsenmann, Michael und die Grundlegung des Jansenismus (Tübing. 1867).