Baisch
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Hermann, Maler, geb. zu Dresden, [* 2] begann seine Studien auf der Kunstschule in Stuttgart [* 3] und begab sich 1868 nach Paris, [* 4] wo er durch das Studium nach den alten Meistern auf die modernen Vertreter der paysage intime, besonders auf Th. Rousseau, gelenkt wurde. 1869 setzte er diese Studien in München [* 5] bei Ad. Lier fort. Wie dieser, entlehnte er die Motive zu seinen Landschaften, deren Reihe mit dem Anfang der 70er Jahre anhebt, der Münchener Hochebene und suchte namentlich die wechselnden Luft- und Lichterscheinungen, an welchen das genannte Gebiet so außerordentlich reich ist, in seinen stimmungsvollen Landschaften festzuhalten. Er liebt es, dieselben durch eine Staffage von weidendem oder ruhendem Rindvieh zu beleben, welches gewöhnlich den farbigen Mittelpunkt für die überaus zarte, silberige Gesamtstimmung seines flüssigen Kolorits bildet.
Auf der Wiener Weltausstellung von 1873 war er mit drei solchen Landschaften mit Kühen vertreten, welche Morgen-, Mittag- und Abendstimmung reflektierten und die ihm eine Medaille einbrachten. Eine Mühle bei Mondschein wurde 1878 für die Staatsgalerie in Stuttgart angekauft. 1880 wurde er als Professor der Landschaftsmalerei an die Kunstschule in Karlsruhe [* 6] berufen. Die Münchener internationale Kunstausstellung von 1883, auf welcher er mit vier Gemälden: Frühlingsmorgen, an der Tränke (städtische Galerie in Hannover), [* 7] Spätsommer und Landschaft, vertreten war, brachte ihm eine Medaille erster Klasse.