Bairaktár
(d. h. der Fahnenträger), der
Beiname
Mustaphas, eines der energischsten
Anhänger der
Reform in der
Türkei.
[* 2] Um 1755 geb., trat er in Militärdienste und kämpfte 1806 als Pascha von Rustschuk
gegen die russ.
Armee. Nach der Janitscharenrevolution von 1807, wodurch
Sultan
Selim III. zu Gunsten
Mustaphas IV. vom
Throne
gestoßen war, ergriff er die Partei
Selims, setzte nach Ermordung desselben durch die
Janitscharen
Mustapha
IV. ab und proklamierte dessen
Bruder
Mahmud II. als
Sultan. Bairaktár
wurde nun zum Großwesir ernannt.
Als solcher setzte er den Großmufti, den Anführer der
Janitscharen und alle
Ulemas ab, die irgendwie teil an der letzten
Revolution genommen hatten; zugleich aber sorgte er kräftig für die Ruhe der Hauptstadt und verstärkte
die regelmäßige
Armee. Sein Hauptziel war die Vernichtung der
Janitscharen, die sich endlich, von dem fanatischen Pöbel
begünstigt, empörten, das Serail angriffen und die Wiedereinsetzung
Mustaphas IV. verlangten. Tapfer verteidigte
sich Bairaktár
dort.
Als er aber sah, daß die Flammen den
Palast bedrohten, ließ er den gefangenen
Sultan
Mustapha
erdrosseln, warf den Stürmenden dessen
Kopf zu und sprengte sich in die Luft.