(spr. bajöl), häufiger Ortsname in Frankreich, darunter: Hauptstadt der 2 Kantone Bailleul (164,76
qkm, 10 Gemeinden, 32222 E.) im Arrondissement Hazebrouck des Depart. Nord, am Becque, einem Nebenflusse der Lys, und an der
Linie Hazebrouck-Lille der Franz.
Nordbahn, hat (1891) 7264, als Gemeinde 13276 E., ein Kommunal-Collège, Bibliothek, eine
Anstalt für (1180) Geisteskranke, Waisenhaus und andere Wohlthätigkeitsanstalten;
betrieben wird hauptsächlich
Fabrikation von Bier, Leder, Spitzen, Zwirn, Leinwand und Seife und Handel mit Getreide
[* 2] und Käse.
(spr. bajöl), Jaeques Charles, franz. Politiker,
geb. zu Bretteville bei Havre,
[* 3] war Advokat am Pariser Parlament, als
¶
mehr
die Bewegung von 1789 ausbrach. Durch diese inaktiv geworden, ließ er sich in Havre zum Mitglied des Konvents wählen. Im Prozeß
des Königs stimmte er für die Berufung ans Volk und erklärte sich gegen die Verdammung der Girondisten. So entging auch er
nicht dem Fanatismus der Radikalen, ward auf der Flucht in Provinz festgehalten, und nur der Sturz der Bergpartei
brachte ihm die Freiheit. Wieder in den Konvent getreten, eiferte er gegen die Jakobiner und führte mit Fréron die Jeunesse dorée
(s. d.) an. Später in dem Rate der Fünfhundert trat er hervor als Gegner der Royalisten und eifriger Verteidiger des
Direktoriums, auch Bonapartes; 1799-1803 war er Mitglied des Tribunats, nahm dann seine advokatorische Praxis auf und leitete
seit 1810 das oppositionelle Journal «Le
[* 5] Constitutionnel». Er starb in
Paris.
[* 6]